Report | Kulturation 2/2003 | Dietrich Mühlberg | Ein Ton im Rauschen des Medienwaldes
| Eine
traurige Nachricht hat uns erreicht: unser Autor Peter Hoff, mit dem
wir gerade darüber gesprochen haben, wie wir uns aus verschiedenen
Blickwinkeln zu den aktuellen ostalgischen Produktionen der großen
Medien äußern könnten, ist am 27. September verstorben. Friedlich, wie
zu vernehmen war, und damit ganz untypisch für diesen umtriebigen
engagierte Mann der Medien und der Wissenschaft. Theorie, Geschichte
und Dramaturgie von Film und Fernsehen waren seine Arbeitsfelder. Der
Verlust ist beträchtlich, dürfte doch kein anderer die Medien beider
deutscher Gesellschaften über so lange Zeit analytisch und kritisch
verfolgt haben, kein anderer mehr über soviel Detailkenntnis verfügen.
Nach 1990 hat er mit Gleichgesinnten Wissensproduktion und Kritik im
Institut für Medieninformation (iminform, Frankfurt/Berlin)
institutionalisiert. Das Arbeitskonzept: „Im Rauschen des Medienwaldes
einzelne Töne und Melodien hörbar machen“. Vor allem jüngere
Wissenschaftler und Medienleute kamen hier in Kontakt und konnten von
Peter Hoffs umfassenden Kenntnissen und seiner Arbeitsmethode
profitieren. Ich habe seit mindestens drei Jahrzehnten seine
Fernsehkritiken, Filmrezensionen und vor allem seine analytischen
Schilderungen der Medienlandschaften mit großem Gewinn gelesen. Daß er
kein feuilletonistischer Überflieger war, sondern die oft mühselige
akribische Arbeit an den Quellen nicht scheute und als Vorbedingung
mediengeschichtlicher Forschung ansah, wird auch an seinem letzten,
hier publizierten Aufsatz deutlich. Auskunft über das Lebenswerk von
Peter Hoff gibt die Internetpräsentation seines Instituts:
www.iminform.de.
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