Report | Kulturation 1/2006 | Katrin Neoral | Kulturarbeit heute
| „Kunst
ist zwar schön, macht aber viel Arbeit.“ Auf diesen Nenner brachte
schon Karl Valentin das Los derjenigen, die Kultur produzieren und
vermitteln. Kulturarbeit steht heute jedoch vor völlig neuen
Herausforderungen. Experten wie Prof. Dr. Armin Klein von der PH
Ludwigsburg umreißen die gegenwärtige Situation im aktuellen Deutschen
Jahrbuch für Kulturmanagement mit drei Phänomenen: Die öffentlichen
Finanzierungsmittel gehen drastisch zurück und das Publikum gibt sich
stärker Erlebnis orientiert. Hinzu kommt die verstärkte Konkurrenz auf
dem Kulturmarkt. Denn Kultur ist längst nicht mehr ein rein ideelles
Gut, sie hat sich als wichtiger Wirtschaftsfaktor etabliert. Davon sind
Kulturarbeiter im öffentlichen, subventionierten Sektor ebenso
betroffen wie im privatwirtschaftlichen, kommerziellen. Ihre
Handlungsspielräume und Reaktionsmöglichkeiten unterscheiden sich
jedoch deutlich voneinander. Kulturvermittler aus den
unterschiedlichsten Bereichen der Kulturarbeit sprechen darüber, wie
sie mit den gegebenen Bedingungen umgehen, welche Voraussetzungen sie
für ihren Beruf für notwendig erachten und wo sie die Zukunft ihrer
Arbeit sehen.
Kommunale Kulturarbeit: Zwischen Verwaltungsfachmann und Mentor
„Auch wenn ein Großteil meiner Aufgaben in der Verwaltungsarbeit
liegt, sehe ich mich nicht als Verwaltungsfachmann, sondern vorrangig
als aktiver Mentor für Künstlerinnen und Künstler“, betont Christoph
Höfig nachdrücklich. Viel Zeit für diese Rolle bleibt ihm als
Sachbearbeiter in der Abteilung „Kulturelle Veranstaltungen und
Programme“ des Kulturreferats München derzeit allerdings nicht. Mit den
Einsparungen in den kommunalen Haushalten im Rücken ist er vorrangig
damit beschäftigt, Beschlüsse für den Stadtrat vorzubereiten, Planungen
und Kalkulationen zu erstellen und Fragen von Seiten der Münchner
Bürger und Künstler zu beantworten. Sein Gestaltungsspielraum verengt
sich dabei zunehmend: „Die inhaltliche Arbeit ist heute leider viel
reduzierter als noch vor wenigen Jahren“.
Doch gerade die Lust daran, inhaltliche Konzepte für
Veranstaltungen und Künstlerförderungsprojekte zu entwickeln, hat den
gebürtigen Franken vor zehn Jahren in die bayerische Hauptstadt
gebracht. Nach einer freien Mitarbeit beim internationalen Comic Salon
in Erlangen und seiner „zehnjährige Intensivausbildung“ am dortigen
Kulturreferat wechselte er im Jahr 1996 als Sachbearbeiter für Jazz-
und U-Musik ans Münchner Kulturreferat und schlug dort völlig neue Wege
ein: Binnen kurzer Zeit machte er die zeitgenössische Musik in all
ihren Genres zum Schwerpunkt seines Aufgabenbereiches. – insbesondere
die Improvisierte Musik. Gerade diese Neugierde auf Innovatives sieht
Höfig als Grundvoraussetzung für seinen Beruf, gepaart mit einem hohen
Maß an Eigenengagement, die eigene Wahrnehmung an Kunst und Kultur zu
schulen. „Seine persönliche ästhetische Erfahrung kann man nur
schärfen, indem man selbst ins Theater, in die Oper, ins Konzert, ins
Museum oder ins Kino geht. Das kann man in keinem Kurs der Welt lernen.
Daraus entwickelt sich ein durchaus subjektiver Kriterien-Katalog, nach
dem man sich orientiert. Wichtig ist dafür, dass man sich nicht nur in
einem Genre bewegt. Das schafft mehr Sicherheit, und hilft, über den
eigenen Geschmack, die eigenen Vorlieben hinaus zu denken.“
Innovatives und Ungewöhnliches in Veranstaltungen realisieren zu
können, erkennt der Kulturfachmann als großen Vorteil kommunaler,
subventionierter Kulturarbeit: „Man war bisher unabhängiger davon, was
erwirtschaftet werden musste und konnte deshalb innovativer und
risikofreudiger sein“. Höfig blickt allerdings realistisch in Zukunft
und geht davon aus, dass sich in der Kunst- und Kulturförderung
bundesweit ein Strukturwandel vollziehen wird. „Die kommunalen
Haushalte werden den Spielraum vor allem für die Kunstförderung mehr
und mehr eingrenzen, und der Verteilungskampf geht mit Sicherheit zu
Lasten der freien Künstler und ihrer persönlich wie künstlerisch
risikoreichen Arbeit“, fürchtet er. Um Zukunftsfähigkeit und
gesellschaftliche Innovationspotenziale zu sichern, müssten sich
andere, flexiblere Strukturen auf privater Basis entwickeln. Die
öffentliche Hand wird nach Höfigs Meinung dabei zunehmend nur noch eine
passive Rolle spielen: „Eine durchaus fragwürdige Perspektive, da die
Politik einen Großteil ihrer Gestaltungsmöglichkeiten aufgibt. Zu
hoffen bleibt, dass durch öffentliche Gelder zumindest taugliche
Strukturen entstehen oder erhalten bleiben.“
Ganz im Sinne solcher zukunftsträchtigen Strukturen wünscht sich
Christoph Höfig für die Stadtkultur weniger Konkurrenz und mehr
Symbiose zwischen privatwirtschaftlichen Angeboten und öffentlich
subventionierter Kulturarbeit: „Wichtig ist, dass alle Beteiligten
ihren Standort und ihre Ziele benennen und die Bereitschaft haben, sich
miteinander darüber auszutauschen, Möglichkeiten für Allianzen suchen
und Gemeinsamkeiten ausbauen.“ Künstlerinnen und Künstler müssten
wissen, dass öffentlich Mittel nach bestimmten Kriterien mit bestimmten
Zielen vergeben würden: „Gut informierte Partner, und als solche
sollten sich Geber und Nehmer betrachten, sollten sich durchaus am
Meinungsbildungsprozess über Kriterien und Ziele aktiv beteiligen und
nicht darauf warten, was als nächstes passiert.“ Ein guter Partner will
Höfig besonders innovativen Künstler sein. Ihre Potenziale möchte er
entwickeln helfen, um ihnen den Schritt in eine größere Karriere zu
ermöglichen. Dazu holt der Kulturfachmann auch internationale Künstler
in die Stadt, um den Münchner Kulturschaffenden einen neuen Input zu
liefern. „Mir geht es darum, ein Stück ästhetische Grenzerfahrung zu
liefern, Künstlern einen Erprobungs- und Diskussionsraum zu bieten.“
Grenzerfahrung pur bietet Christoph Höfig besonders mit der t-u-b-e
Klanggalerie, die er im Jahr 2000 initiiert und zu einem international
beachteten Ort der Klangkunst und –performance ausgebaut hat. Sie
bietet kreativen Protagonisten der Klangkunst in den Räumen des
Münchner Kulturzentrums „Einstein“ eine ausgereifte technische
Einrichtung zur Produktion und Aufführung aktueller Klangkunst. Mit
Projekten wie der t-u-b-e Klanggalerie versucht Höfig, zu einem eigenen
Profil für Münchens Stadtkultur beizutragen, um sie zukunftsfähig zu
halten: “Schärfe und Unverwechselbarkeit entwickelt man nur durch
kleinteilige Arbeit, nicht durch große Prestigeprojekte, die in jeder
beliebigen Stadt durchgeführt werden können. Das Interesse für
Innovation, kann man letztendlich nur durch qualitative Projekte
wecken.“
Bei seinen ambitionierten Projekten bekommt Christoph Höfig
allerdings auch die finanziellen Einsparungen in Sachen Kultur zu
spüren: „Das Weniger an Geld muss durch ein Mehr an Eigenleistungen
kompensiert werden. “Externe Spezialisten für Sonderaufgaben wie
Pressearbeit fallen mittlerweile meist aus dem Budget-Rahmen. Diesen
Einschränkungen zum Trotz agiert Höfig nach dem Motto: „Nicht aufgeben,
sondern sich nach der Decke strecken und von dort aus sehen, was
möglich ist“. Nach der Decke streckt sich der Kulturfachmann
beispielsweise, indem er durch gezielte Medienarbeit, der Förderung von
Künstlern und kulturellen Institutionen Gewicht verleiht. Denn die
oberste Pflicht kommunaler Kulturarbeit bleibt für ihn die nachhaltige
Förderung von Künstlern: „Eine einmalige, größere finanzielle
Unterstützung bringt einen Künstler langfristig gesehen nicht weiter.
Kontinuierliche Betreuung ist wichtiger.“ Gerade diese nachhaltige
Arbeit sieht Höfig durch die sinkenden Budgets für Kultur bedroht.
Umdenken – das ist Höfigs Erfolgsrezept angesichts eines geringeren
kommunalen Kultur-Haushalts. So hat er die wachsende Bedeutung
betriebswirtschaftliche Aspekte wie modernes Marketing für die
Kulturvermittlung bereits verinnerlicht und setzt auf verstärkte
Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen. Doch der Kulturfachmann zielt
nicht darauf ab, Sponsoren aus der Wirtschaft zu gewinnen, er fordert
vielmehr einen Gesinnungswandel unter deutschen Wirtschaftsgrößen.
„Unternehmen fördern meist nur Hochglanzprojekte in Form von
marketingorientiertem Sponsoring. Ideal wäre aber eine mäzenatische
Bürgerverantwortung zur dauerhaften Sicherung der Arbeitsfähigkeit von
Künstlerinnen und Künstlern. Dabei können Unternehmer vorrangig auf
einen positiven Image-Effekt bauen, wenn Sie sich mittelfristig und
fachkundig dieser Aufgabe verschreiben.“ Höfig selbst sieht seine Rolle
darin, die Begegnung zwischen Künstlern und potenziellen Mäzenen zu
ermöglichen. „Wo persönliche Beziehungen bestehen, da ist auch viel
möglich. Und langfristige Arbeit funktioniert nur, wenn man das
Vertrauen von Personen gewinnt.“
Staatliche Kulturarbeit: Vom Elfenbeinturm-Menschen zum geschickten Generalisten
Im Gegensatz zu seinem Kollegen auf kommunaler Ebene tritt Thomas
von Stein den massiven Sparmaßnahmen der Bundesregierung in Sachen
Kultur nahezu mit Euphorie entgegen: „Staatliche Kulturarbeit wird nur
innovativ unter Druck.“ Als Leiter des Bereichs zentrales Marketing am
Goethe Institut - Deutschlands größter staatlicher, weltweit agierender
Kultureinrichtung - liefern ihm die Einsparungen öffentlicher Gelder
einen besonderen Anreiz für seine Arbeit: „Man muss sich nun stärker
als zuvor auf Zielgruppen festlegen und vorab genau überlegen, auf
welchen Wegen man sie erreicht.“ Was andere Kulturvermittler zumeist
abschreckt, fordert den studierten Juristen nur heraus: Umdenken.
Vor allem ein Wesenszug prädestiniert von Stein für die Aufgaben
des Kulturmarketings: Er kann persönliche Bedürfnisse vollkommen
zurückstellen. So fällt es ihm leichter, Dinge umzusetzen, die ihm
selbst nicht hundert prozentig gefallen, aber seine potenziellen Kunden
ansprechen. „Meine Fähigkeit, mich in andere hineinzuversetzen hilft
mir auch, aus der Sicht unterschiedlicher Zielgruppen zu agieren.“
Diese Herangehensweise verwirklicht, was Vertretern staatlicher
Kultureinrichtungen landläufig als Manko vorgeworfen wird:
betriebswirtschaftliches Denken. Das konnte von Stein nach seinem
Studium ausgiebig als Jurist in einer Firma der New Economy schulen.
Doch die Wirtschaft allein war ihm nicht genug: „Für das Goethe
Institut habe ich mich entschieden, weil ich immer schon etwas mit
Kunst und Kultur zu tun haben wollte und einen internationalen
Arbeitsplatz gesucht habe.“
An die Leitung der Abteilung zentrales Marketing am Goethe Institut
gelangte von Stein über den Bereich Fundraising und Sponsoring, in dem
er zunächst als rechtlicher Berater und anschließend in leitender
Funktion agierte. Nun überwacht er das weltweite Corporate Design des
Goethe Institutes, lenkt die interne Mitarbeiterkommunikation und
entwickelt innovative Marketingstrategien. „Ich muss nach neuen Mitteln
des Marketings suchen, die meine Zielgruppe direkt ansprechen“. Als
besonders effektives Marketing-Instrument erlebt von Stein die neue
Form des mobilen Marketings. „In Nord- und Südkorea erreiche ich die
Menschen beispielsweise fast nur noch über das Handy.“ Mobile
Vermarktungsstrategien stellen für den Marketingexperten einen
günstigen Ersatz für teure Broschüren oder Flyer dar. Auch die
Potenziale des World Wide Web sind für den Marketingexperten noch nicht
genug ausgelotet. „Wir entwickeln gerade neue Web-Strategien, die sich
durch die Möglichkeiten diverser Ploggs anbieten.“ Von Stein hegt auch
die Vision von Audio-Files, die sich Ausstellungsbesucher aus dem Netz
individuell herunterladen und beim Gang durch eine Ausstellung auf
ihrem mp3-Player anhören. Für manche seiner Kollegen und traditionelle
Kultur-Nutzer sind solche Visionen allerdings noch weit entfernte
Zukunftsmusik: „Der Paradigmen-Wechsel in den Köpfen ist leider noch
nicht ganz vorhanden.“
Trotz der euphorischen Auseinadersetzung mit neuen
Marketing-Instrumente, bringen die Budget-Kürzungen auch für Thomas von
Stein Nachteile mit sich: „Die Einsparungen betreffen vor allem die
interne Kommunikation. So wird es unsere Mitarbeiter-Zeitung
beispielsweise nicht mehr geben. Wir versuchen aber, wirklich nur
interne Dinge einzusparen. Alles Externe soll beibehalten werden.“
Einschüchtern lässt sich der Kulturmarketing-Experte durch die
Nachteile eines geringeren Budgets jedoch nicht. Die Veränderungen
beförderten vielmehr die eigentlichen Aufgaben staatlicher
Kulturarbeit: „Sie darf nicht stehen bleiben, nicht stagnieren.
Gleichzeitig muss sie aber frei sein von sämtlichen Moden. Unsere
Hauptaufgabe ist es deshalb, Neues zu fördern und einer größeren
Öffentlichkeit bekannt zu machen.“ Obwohl von Stein dazu die
Instrumente des freien Marktes gezielt einsetzt, genießt er den Vorteil
subventionierter Kulturarbeit, nicht allein wirtschaftlichen Interessen
genügen zu müssen. Darin liegt für ihn aber gleichzeitig der Nachteil
staatlicher Kulturvermittlung: Auf Grund der Subventionierungen musste
bisher kaum über den optimalen Nutzeffekt eines Projekts nachgedacht
werden.
Die Zukunft staatlicher Kulturarbeit sieht der Marketingfachmann
jedoch nicht nur in einem ökonomischeren Denken, sondern auch in einer
engeren Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen. Für Kooperationen
war von Stein bereits in seinem Aufgabenbereich Fundraising und
Sponsoring zuständig. Verbindungen mit BMW, der Deutschen Bank und der
Deutschen Post nutzt das Goethe Institut schon in unterschiedlichster
Form: „Während die Deutsche Post uns nur die Kommunikationswege
erleichtert und Transportleistungen für Ausstellungen ermöglicht, ist
die Zusammenarbeit mit BMW auch stark inhaltlich bestimmt.“ Aus dieser
intensiven Kooperation entstand in München die Programm-Reihe
„Ortszeit“: Unter verschiedenen regionalen Themenschwerpunkten lädt das
Goethe Institut Künstler ein, die von BMW in ihrer jeweiligen
Heimatregion gefördert werden – ein gelungenes Beispiel für die
fruchtbare und zukunftsweisende Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und
staatlichen Kultureinrichtungen.
Am Umgang mit den neuen Anforderungen in der Kulturarbeit zeichnet
sich für Thomas von Stein ein deutlicher Generationenwechsel unter den
Mitarbeitern des Goethe Institutes ab. „Wir haben junge
Praktikantinnen, die kulturell wahnsinnig interessiert und versiert
sind, aber gleichzeitig auch wissen, worauf es sonst noch ankommt.“
Ältere Mitarbeiter seien zu Beginn ihrer Berufslaufbahn dagegen mit
völlig anderen Zielen an ihre Arbeit herangegangen: Sie wollten
vorrangig eigenen Träume und Vorstellungen in die Realität umsetzen.
„Aber der Elfenbeinturm-Mensch stirbt immer mehr aus. Gefragt sind
heute vor allem Generalisten, die wissen, wo man sich schnellst möglich
die richtige Hilfe holt.“
Privater Konzertveranstalter: Zwischen Dienstleistungsmentalität und Selbstbestimmung
Während Marketing-Ideen langsam Einzug halten in den Köpfen
staatlicher Kulturverantwortlicher, sind sie dem selbständigen
Kulturvermittler eine essentielle Existenzgrundlage: „Wir haben stets
die Bedürfnisse und Interessen unserer Kunden im Auge.“ Dieses
unternehmerische Denken steht für Jochen Gnauert, den studierten
Theater- und Musikwissenschaftler, jedoch keineswegs in Konflikt mit
seiner künstlerischen Vergangenheit. Die Erfahrungen als Assistent an
Opernhäusern wie dem Münchener Gärtnerplatztheater, als
Musiktheater-Regisseur in München, Amsterdam, St. Gallen, Bregenz und
Stralsund sowie als Oberspielleiter für Musiktheater und persönlicher
Referent des Intendanten an den Städtischen Bühnen Augsburg kommen dem
heutigen Geschäftsmann zu Gute: Seit vier Jahren bringt Gnauert als
Mitinhaber und Geschäftsführer der Kulturgipfel GmbH gemeinsam mit
seinem Kompagnon Hilmar Körzinger erfolgreich Klassik-Konzerte an ein
breites Publikum.
Hinter einer Umsatzsteigerung von 400 Prozent auf dem hart
umkämpften Kulturmarkt steckt eine perfekt funktionierende
Geschäftsidee: „Wir bieten außergewöhnliche Konzerte an besonderen
Orten. Denn die Bedürfnisse unserer Kunden liegen nicht darin,
Kammermusik in einem unatmosphärischen Ambiente angeboten zu bekommen.“
Mit unterhaltender Klassik wie Vivaldis Vier Jahreszeiten, Mozarts
Zauberflöte oder dem Karneval der Tiere, aufgeführt an historischen und
spannenden Orten, gepaart mit diversen außermusikalischen Extras will
Gnauert den unterschiedlichsten Menschen erleichtern, klassische Musik
zu genießen. „Mein Ziel ist es mit all meiner Erfahrung, Musik zu
visualisieren und ein sinnliches Erleben von Musik möglich zu machen.“
Dazu zieht der erfahrene Opernregisseur alle Register. So lässt er
seine Konzerte moderieren und kommentieren, nutzt passend zur Location
effektvolle Beleuchtung, verbindet Musik gekonnt mit Literatur, macht
Musik durch ergänzende Bildprojektionen visuell erlebbar und reichert
musikalische Programme mit entsprechenden gastronomischen Konzepten an.
Der Trend zum all umfassenden kulturellen Event hat auch den Experten
für klassische Musik erfasst.
Darüber hinaus basiert der Erfolg des Kulturgipfels besonders auf
einer speziellen Konzeption und Planung von Konzerten: „Wir suchen erst
den Ort, dann entwickeln wir das passende musikalische Programm dazu
und suchen die entsprechenden Künstler.“ Meist sind es historische und
touristisch attraktive Orte, die Gnauert und seine Kollegen aufsuchen:
Die Münchner Residenz, Schloß Schleißheim, Schloß Nymphenburg oder
diverse Klöster. Aber auch einen kahlen Gefängnishof hat Gnauert schon
mit den Klängen klassischer Musik erfüllt. Bei der Suche nach
geeigneten Künstlern kommt ihm schließlich seine eigene, langjährige
künstlerische Erfahrung zu Gute: „Ich kenne die künstlerische Seite,
das hilft mir. Denn ich kann selbst produzieren und Projekte
künstlerisch besetzen, da ich ein großes Netzwerk an Künstlern habe.“
Ein großes Netz an Kontakten sieht Gnauert auch als unersetzliche
Voraussetzung für seinen Beruf, gepaart mit einem fundierten Wissen
über klassische Musik. Als grundlegendes Erfolgsrezept erkennt Gnauert
jedoch seine „ausgeprägte Dienstleistungskompetenz“. Gemeinsam mit
seinem Team beobachtet er stets den Markt und seine Kunden. So können
Konzertbesucher bei Umfragen auf Postkarten selbst entscheiden, was sie
gerne in einer Veranstaltung der Kulturgipfel GmbH hören wollen. Mit
der Dienstleistungsidee im Kopf fällt es dem Künstler Gnauert auch
leichter, mehrmals im Jahr Vivaldis Vier Jahreszeiten aufführen zu
lassen. Ein voller Konzertsaal mit glücklichen Menschen spricht
schließlich seine eigene Sprache. „Wenn ich ein Stück irgendwann nicht
mehr hören und sehen kann, dann erfinde ich eben Dinge dazu, mit denen
es mir selbst auch wieder Spaß macht.“
Der Spaß an seiner Arbeit macht Gnauert jedoch nicht blind
gegenüber den Nachteilen kommerzieller Kulturvermittlung:
„Subventionierte Kulturarbeit hat den Vorteil, dass man Dinge angehen
kann, von denen man nicht weiß, ob sie ein großes Publikum finden
werden.“ Dieser Spielraum bleibt Gnauert als freier Konzertveranstalter
nicht. „Das Geld, das wir ausgeben, muss auch wieder rein kommen durch
den Ticketverkauf und Sponsoring. Wir können weniger Experimente
eingehen, weil die Auswirkungen unmittelbarer sind, wenn etwas in die
Hose geht.“ Im Gegenzug schätzt Gnauert seine Selbständigkeit und
Selbstbestimmtheit. „Ich bin mein eigener Herr und kann schnellere
Entscheidungen treffen. Ich kann in fünf Minuten sagen, ob ich ein
Konzert mache oder nicht, weil die Dienstwege viel kürzer sind.“ Keinen
Bildungsauftrag erfüllen zu müssen, erkennt Gnauert als weiteren
Vorteil eines selbständigen Kulturunternehmers: „Das erlaubt uns eine
kommerziellere Programmgestaltung.“
Freier fühlt sich Gnauert auch angesichts des allgemeinen
Sparkurses in Sachen Kultur: „An dieser Situation können wir nur
wachsen. Wir gehen auf kleinere Gemeinden zu, die selbst kein Geld mehr
für Kultur haben.“ Dabei nutzt der selbständige Kulturunternehmer alle
Instrumenten des freien Marktes: „Wir bewerben unsere Konzerte nicht
nur mit Flyern und plakatierten Litfasssäulen, wir klinken uns vor
allem in bestehende Netzwerke ein.“ So wendet sich Gnauert als
Konzertveranstalter gezielt an Betriebsräte großer Firmen mit über 1000
Mitarbeitern wie der Hypo Vereinsbank. Über die firmeninternen
Netzwerke ergibt sich dann eine wirksame Zusammenarbeit: Um das
betrieblichen Klimas zu verbessern und die Verkaufsaktivitäten zu
stimulieren, erhalten die Mitarbeiter des entsprechenden Unternehmens
ein Kontingent an vergünstigte Karten für Konzerte des Kulturgipfels.
So funktioniert Kooperation jenseits des Sponsorings.
Selbständiges Kulturmanagement: Den Kommunen unter die Arme greifen
Zusammenarbeit wird auch bei Ruth Kiefer groß geschrieben: „Sag mir
wie viel Geld Du hast, und ich sage dir, wie viel Kultur du dafür
bekommst.“ Auf diesen einfachen Nenner bringt die selbständige
Kulturmanagerin aus Franken das Angebot, das sie ihren Kunden macht.
Ihre Kunden, das sind meist Kommunen, damit kämpfen, ihre kulturellen
Angebote aufrecht zu erhalten. „Die Kommunen kommen zu mir, weil
bestimmte Festivals nicht mehr laufen, und ich mache sie dann wieder
fit.“ Obwohl Ruth Kiefer selbständige Kulturunternehmerin ist, steckt
hinter ihrer Arbeit die Idee einer Kulturreferentin: „Ich nenne mich
manchmal Kulturmanagerin, meistens aber Kulturpolitikerin.“
Dinge in Bewegung bringen, das schaffte die studierte
Theaterwissenschaftlerin, Journalistin und ausgebildete Schauspielerin
schon in ihrer Zeit als Dramaturgin und Regisseurin in der freien und
Off-Theaterszene Berlins. An den unsubventionierten Häusern kamen
vermehrt PR-Aufgaben auf sie zu, was sie schließlich ganz die Seiten
wechseln ließ: „Ich habe irgendwann erkannt, dass ich eine bessere
Organisatorin als Schauspielerin bin. Die Voraussetzungen dafür hat mir
mein Studium geliefert. Der Rest lief learning by doing.“
Organisationstalent war dann vor allem gefragt als sie 1992 vom Rother
Bürgermeister zurück in die mittelfränkische Heimat geholt wurde, um
eine kulturelle Begegnungsstätte aufzubauen - die Rother Kulturfabrik.
Hier machte Ruth Kiefer früh die Erfahrung, dass die Kluft zwischen
subventionierter und privatwirtschaftlicher Kulturarbeit gar nicht all
zu groß ist: „Ich habe immer schon wirtschaftlich gedacht. Mir war
klar: Kunst muss auch finanzierbar sein.“ Mit dieser realistischen
Einstellung und einer großen Portion an Durchsetzungskraft
katapultierte sie die anfangs heftig umstrittene Rother Kulturfabrik
von Null auf Hundert: „Ich habe es geschafft, ein Anfangsbudget von 20
000 DM auf 500 000 DM anzuheben, weil der Rückfluss so stark war.“
Grundstein ihres Erfolgs war Kiefers bevorzugte Mischung aus Tanz,
Theater, Konzerten und Ausstellungen, bei der sie immer wieder soziale
Aspekte berücksichtigte. Sie wusste aber auch, mit Stars zu jonglieren
und zugleich unbekannte Talente zu entdecken. Im Hinterkopf hatte die
studierte Theaterwissenschaftlerin dabei allerdings die unprätentiöse
Idee ehemaliger Kulturläden aus der Zeit der APO-Bewegung: Die Kunst
soll an den Bürger gebracht werden.
Dieser Gedanke leitet Ruth Kiefer auch nachdem sie die Leitung der
Kulturfabrik im Jahr 2003 niederlegte, weil sie mit den Vorstellungen
des neuen Rother Bürgermeisters nicht übereinstimmte. Die zehn jährige
Erfahrung in der kommunalen Kulturarbeit kamen ihr beim Wechsel in die privatwirtschaftliche Kulturarbeit zu Gute.
Nach drei Jahren Selbständigkeit kann sie ein positives Resümee ziehen:
„Ich habe heute mehr Aufträge als noch vor zwei Jahren.“ Da ihre
Auftraggeber jedoch weiterhin in den Kommunen und Städten sitzen,
bekommt auch Ruth Kiefer die Auswirkungen verschlankter Kulturhaushalte
zu spüren. „Die Kommunen und Städte geben schon noch Geld für Kultur
aus. Aber sie sind vorsichtiger geworden. Sie sind nicht mehr so
schnell bereit, externe Spezialisten zu holen.“ Kulturelle
Veranstaltungen sollen heute vorrangig mit eigenen Angestellten
umgesetzt werden, die im bereits bewilligten Haushalt eingeplant sind.
Nach Kiefers eigener Erfahrung übersteigen die dafür erforderlichen
Kompetenzen zumeist das Potenzial des vorhandenen Personals. Und die
Qualitätseinbußen rächen sich letztlich in geringeren Besucherzahlen
oder unzufriedenem Publikum. „Die Kommunen werden einfach nicht
gescheiter. Ihre Personaleinsparungen sind ein Trugschluss. Am Ende
kommen ihnen die Veranstaltungen so teurer.“
Ruth Kiefer profitiert mittlerweile aus den negativen Erfahrungen
der Kommunen. Ihr Erfolgsrezept: Flexibel bleiben und Projekte speziell
auf die Anforderungen und Möglichkeiten des Auftraggebers zuschneiden.
„Das richtige Rezept ist oft erst einmal keine festgelegte Idee zu
haben, um offen zu bleiben und Handlungsspielraum zuhaben.“ So bietet
Ruth Kiefer ihren Kunden unterschiedlichste Leistungspakte an: Sie
reichen von Beratung in einzelnen Fragen in Sachen Künstlermanagement,
über individuelle Leistungen wie Öffentlichkeitsarbeit oder
Künstlervermittlung, bis zum
„Rund-um-Sorglos-Ruth-Kiefer-Kulturmanagement“-Paket, bei dem die
quirlige Fränkin komplette Veranstaltungen plant, bewirbt, organisiert
und leitet. Auf diese Weise gelingt es ihr einerseits, mit eigenen
Ideen an Kommunen und Städte heranzutreten, andererseits wird sie von
ihnen zu Hilfe gebeten, wenn selbst initiierte Veranstaltungen nicht
mehr den gewünschten Erfolg bringen. So brachte sie mit ihrer
Kreativität und ihrem Organisationstalent im vergangenen Jahr das seit
1992 etablierte Festival KultTour der Stadt Hilpoltstein im Landkreis
Roth wieder auf Vordermann. Auch hier stellte sich Ruth Kiefer
individuell auf die Situation vor Ort ein: Sie verlängerte den
Zeitrahmen und schaffte eine größere Distanz zwischen den
Veranstaltungen.
Eingestellt hat sich Kiefer auch auf die Funktionsweisen des
modernen Kulturmarktes: „Sponsoring wird immer wichtiger. Viele
Unternehmen sind durchaus bereit zu Kooperationen.“ Während Sponsoring
die Basis liefert, liegt die Zukunft der Kulturarbeit für die agile
Kulturmanagerin auf inhaltlicher Ebene in der Tendenz zum Event: „Es
muss alles dabei sein – vom Kulinarischen bis zum Besonderen. Aber auch
Familienprogramme werden immer wichtiger.“ Dabei schafft Ruth Kiefer
den Spagat zwischen Kunst und Kommerz, indem sie sich namhafte Künstler
als Headliner holt und mit innovativen, jungen Talenten für die nötige
Spannung auf einem Festival sorgt. „Ich bringe Leute in meine
Veranstaltungen, weil meine Projekte einen guten Ruf und Niveau haben.“
Professionelles Know How und Kontakte als Zukunftschance
Trotz ihrer unterschiedlichen Handlungsspielräume sind sich die
vier Kulturvermittler in einem Punkt einig: Professionelles Know How
und die richtigen Kontakte sind in der privatwirtschaftlichen wie in
der subventionierten Kulturarbeit unerlässlich. Beide Ansprüche
verbinden sie in ihrem Engagement in Sachen Weiterbildung für
Kulturmanagement an der bundesweit agierenden ebam Akademie. Als Dozent
an dem privaten Weiterbildungsunternehmen für Medien, Event, Musik und
Kultur will der kommunale Kulturarbeiter Christoph Höfig vor allem
einen nützlichen Input von außen geben. Damit versucht er diejenigen,
die sich für Kultur einsetzen wollen, dazu motivieren, zäh zu bleiben
und durch zu halten: „Es finden sich immer Nischen, und wenn man lange
genug dran bleibt, hat man auch Erfolg“. Handfeste Tipps gibt auch Ruth
Kiefer mit ihrer zupackende Art an der ebam Akademie weiter – besonders
in Sachen Kulturmarketing: „Auf der Suche nach einem Sponsor darf mein
keine Sparte auslassen. Auch der kleinste Betrieb, der nur 50 Euro
dazugibt, ist wichtig.“
Mit derselben Euphorie und Energie engagiert sich der
Kulturmarketing-Experte von Stein für die Weiterbildung - aus eigenen
Negativ-Erfahrungen mit Fortbildungen: „Ich habe mich über eigene
Referenten geärgert. Es ging damals um die steuerliche Handhabung von
Fundraising-Problemen. Das war mir einfach zu theoretisch. Und ich
dachte mir: Das müsste doch auch praktischer gehen.“ Den Bezug zur
Praxis stellt von Stein deshalb in den Mittelpunkt seiner Arbeit für
die ebam Akademie. Aus seiner praktischen Erfahrung heraus vermittelt
er den Kursteilnehmern, wie wichtig es ist, die unterschiedlichen
Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der freien
Wirtschaft zu kennen. „Man kann außerdem besser in Verhandlungen
auftreten, wenn man sich über die rechtlichen Folgen bestimmter
Aktionen bewusst ist“, weiß von Stein mit seiner juristischen
Erfahrung.
Die Idee effektiver Zusammenarbeit leitet auch Jochen Gnauerts
Engagement in Sachen Weiterbildung für die Kulturbranche an der ebam
Akademie. „Kurz nach dem Abitur habe ich selbst viele Förderer gehabt.
Ich habe gelernt, dass ohne Insiderwissen und Praktika nichts
funktioniert.“ Im Münchner ebam-Lehrgang für Kulturmanagement versucht
der Geschäftsführer der Kulturgipfel GmbH mit seinem Know How über die
Planung und Durchführung von Veranstaltungen sowie über wirksame
Öffentlichkeitsarbeit professionelle Kollegen und potenzielle
Mitarbeiter zu generieren. Auch seine Tätigkeit als Referent basiert
auf eigenen, negativen Erlebnissen: „ Es ist schwierig für uns, freie
Stellen adäquat zu besetzen. Einerseits wissen zu Wenige genug über
klassische Musik, andererseits haben die Wenigsten gut funktionierende
Netzwerke, um beispielsweise für den Vertrieb verantwortlich zu sein.“
Nützliche Kontakte entstünden in den ebam-Kursen besonders durch den
intensiven Austausch zwischen Referenten und den Kursteilnehmern. Aus
dieser Erfahrung heraus verpflichtet Gnauert auch seine eigenen
Mitarbeiter zu einer Weiterbildung pro Jahr, deren Kosten er als
Arbeitgeber übernimmt: „Der Input von außen ist enorm wichtig. Er gibt
eine andere Sicht auf scheinbar Bekanntes. Das lässt einem Manches
klarer sehen.“
Kulturarbeiter: Traumberuf mit Hindernissen
Neben dem Engagement in Sachen Weiterbildung eint die vier
unterschiedlichen Kulturvermittler jedoch besonders eines: die Liebe zu
ihrem Traumberuf. Christoph Höfig, der Mann mit der unspektakulären
Berufsbezeichnung eines Sachbearbeiters, brennt trotz knapper
werdender, kommunaler Kultur-Budgets für seine Arbeit: „Natürlich gibt
es große Schwankungen und Unsicherheiten. Aber mein Beruf bereichert
mich auch privat. Ich genieße es einfach, mit Kunst und Kultur zu tun
zu haben. Als Mensch im Kulturbereich bekomme ich etwa umsonst, wofür
andere einen viel größeren Aufwand betreiben müssen“. Und auch hinter der betriebswirtschaftlichen Denke des
Marketingleiters Thomas von Stein blitzt die Euphorie für den
Traumberuf des Kulturliebhabers hervor: „Ich genieße es, mit schönen
Dingen zu tun zu haben und sie noch schöner zu machen, so dass sie auch
von anderen als schön empfunden werden.“
Neben ihrem Know How über modernes Kulturmarketing und ihrer
Intuition für innovative Konzepte liegt das Erfolgrezept der quirligen
Fränkin Ruth Kiefer ebenso im Spaß an ihrem Beruf: „Ich liebe es für
und mit Künstlern und Publikum zu arbeiten. Mein Beruf ist mein
Traumberuf, weil er so viel mit Menschen zu tun hat.“ Den Spaß an ihrem
Tun erhält sich Kiefer auch, indem sie auf Vielseitigkeit setzt. Sie
hat sich nie auf eine Sparte festgelegt, auch wenn ihre Anfänge am
Theater liegen. „Für Künstlermanagement und das Management von
Einzelprojekten mag die Spezialisierung auf eine bestimmte Sparte
ertragreicher sein, aber die Vermittlung eines breiten Spektrums ist
einfach spannender.“ Und trotz Unternehmergeistes gerät auch der selbständige
Konzertveranstalter Jochen Gnauert ins Schwärmen, wenn er vom selbst
gewählten Traumberuf spricht: „Er verbindet für mich Dinge, die mir
neben meiner Familie viel bedeuten: Musik erleben und visualisieren.
Und das an traumhaften Orten, an denen ich selbst gerne bin.“ Als
selbständiger Kulturunternehmer genießt Gnauert all die Freiheiten, die
sein Beruf trotz der selbst auferlegten Bürde eines kulturellen
Dienstleisters mit sich bringt: selbständig, selbsttätig und selbst
entscheidend sein. „Und - ich kann Lust auf Klassik machen.“
Nur so kann Kulturarbeit heute funktionieren: Unternehmerisches
Denken und Leidenschaft für die Kunst müssen in der Person eines
Kulturarbeiters aufeinender treffen. Auf diese Weise hauchen alle vier
Kulturvermittler ihrem Traumberuf Kulturarbeit den Atem ein, der ihn in
Zeiten massiver Budgetkürzungen und verstärkter Konkurrenz am Leben
hält.
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