Report | Kulturation 2018 | Thomas Koch | Aktuelle Probleme der Linken mit der „Heimat“ und deren Geschichte
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Für kulturation modifizierter
Text eines Vortrags, den der Autor am 29.06.2018 im Rahmen eines
Seminars des Gesprächskreises Kultur der Rosa-Luxemburg-Stiftung zum
Thema "Heimat in der regressiven Moderne" gehalten hat.
Wovon die Rede ist
Mein Vortrag gliedert sich in drei ungleiche Teile. Zunächst
werden Prämissen und Rahmungen umrissen. Sodann will ich das Verhältnis
der Linken zu Heimat im Umfeld der „Heimatrede“ des Bundespräsidenten
(vgl. Steinmeier 2017) anlässlich des Tages der Deutschen Einheit 2017
in genereller Perspektive charakterisieren, um schließlich fünf
Probleme der Linken mit „Heimat“ näher zu betrachten. Mit dem Mut zur
Lücke und zum Irrtum will ich hier und da Handlungsempfehlungen unter
der Zwischenüberschrift Was tun/Was wäre möglich? geben.
1. Prämissen und Rahmungen
Was heißt…?
Aktuell? Mit meinem Vortrag bewege ich mich im zeitlichen
Umfeld der Steinmeier-Rede vom Oktober 2017 bis heute (Ende Juno 2018)
mit Rückblicken.
Linke? Als Linke rücke ich sowohl die
gesellschaftliche als auch die politische Linke in Deutschland unter
besonderer Berücksichtigung der Linkspartei in den Blick.
Probleme? Die Rede ist von fünf ausgewählten Problemen, Schwierigkeiten von Linken in Bezug auf „Heimat“.
Wo liegen meine Quellen, Zugänge zum Thema? Ich
besichtige Diskurse, stütze mich zudem auf Befunde der Umfrage- und
Meinungsforschung, werte Worthäufigkeitszählungen des Digitalen
Wörterbuches der deutschen Sprache (DWDS) aus und frage nach
Institutionalisierungen (welche heimatbezogenen Institutionen und
Organisationen werden wann von wem aufgelöst oder/und neu gegründet?).
Heimat/ Gilt hier als Terminus, der eine uns mögliche
positive Beziehung zu sozialen (Nah-) Räumen ausdrückt. Die Betonung
liegt auf positiver Beziehung und Nahräumen. Als Gegenbegriffe zu
Heimat fassen wir die Fremde; das Exil; die Heimatlosigkeit. Heimat
kann folglich nicht ohne weiteres auf größere staatliche Gebilde
bezogen werden. Dennoch geschah und geschieht es ständig. Es kam zu
einer weitgehenden Gleichsetzung von Heimat und Vaterland im 19.
Jahrhundert. Ähnliches wiederholt sich in der Rede „meine Heimat DDR“
oder wenn Göring-Eckardt 2017 festhält: "Wir lieben dieses Land. Es ist
unsere Heimat…“ Warum kommt es zu dieser Gleichsetzung? Eine
Erklärung bietet Wolfgang Streeck (2017; S.3): „Nationalstaaten suchen
nach Legitimität, indem sie die … Heimatliebe der Menschen auf sich zu
übertragen und, zum Guten wie Bösen, in Vaterlands-liebe oder
Patriotismus zu verwandeln bemüht sind.“
Wie lässt sich „Heimat“ im Spannungsfeld von links und rechts verorten?
Ich halte die Grobunterscheidung von rechts und links weiterhin
für sinnvoll. Allerdings bin ich der Meinung, was links ist und was
nicht, steht nicht ein für allemal fest. Faustformeln für Links und
Rechts im 21. Jahrhundert sind zu finden bei Hermann Scheer (1995, S.
180ff.), Uli Schöler (1999, S. 279) oder Armin Nassehi (2015). Es gab
und gibt Inhalte, die mal der Linken bzw. der Rechten zugeordnet worden
sind. „Heimat“ wurde und wird wie alle anderen positive Assoziationen
auslösende Termini (Frieden; Menschenrechte, Demokratie)
selbstverständlich für verschiedenste Zwecke instrumentalisiert. Das
ist indes kein Grund, auf die Verwendung dieser Termini zu verzichten.
„Heimat“ lässt sich mit Zygmunt Bauman (2017, S.11) als „… ein Mitglied
der weitverzweigten Familie affektiver Bindungen an ein `Anderswo`“
fassen, ist oder kann mithin als Sehnsuchtsort erscheinen.
2. Verhältnis der Linken zu „Heimat“ 2017/2018 generell
„Heimat gehört nicht zum Standard-Vokabular der Linken, ist
aber auch nicht tabuisiert. Bei der Suche nach einer „neuen großen
linken Erzählung“ ist „Heimat“ nicht erste Wahl.
Im zeitlichen Umfeld der Heimatrede des Bundespräsidenten
fühlte sich die Umfrage- und Meinungsforschung gefordert, zu erkunden
wie es die Wahlbürger der Bundesrepublik mit dem von Steinmeier
überraschend ins Spiel gebrachten Terminus „Heimat“ halten. In einer
Umfrage von Kantar Emnid vom Oktober 2017 für „Focus“ wurde ermittelt,
dass der Heimatbegriff bei 92 Prozent der Befragten positive
Assoziationen auslöst (negative bei 5 % und 3% gaben keine Antwort).
Auch zwischen Bürgern mit unterschiedlichen Parteipräferenzen lassen
sich nur graduelle Unterschiede erkennen. So gaben 98 Prozent der
befragten CDU Wähler zu Protokoll, dass der Heimatbegriff positiv
konnotiert sei; bei den Wählern der Linkspartei waren es nur oder
immerhin 82 Prozent (vgl. Kantar Emnid für das Magazin „Focus“ Umfrage
Heimatbegriff 10/2017). Allerdings wurde nicht das Heimatverständnis
der Befragten ermittelt.
Die überwältigende Mehrheit der Wähler und Mitglieder der
Linkspartei (82%) verbindet mit „Heimat“ also positive Assoziationen.
Unklar ist a) das Heimatverständnis und b) ob sich der positive
Heimatbezug auf die Vergangenheit (ich hatte mal eine Heimat),
Gegenwart (ich habe eine/ mehrere Heimaten) oder Zukunft ( gegenwärtig
bin ich heimatlos, ich hoffe dereinst eine Heimat zu haben) bezieht.
Es sind aber auch unter Personen, die der gesellschaftlichen
oder/und politischen Linken zugehören, Stellungnahmen wie diese zu
finden: „Links ist da, wo keine Heimat ist“ (Nabert 2018) oder schräge
Gegenüberstellungen wie „Solidarität statt Heimat“ (Aufruf des
Institutes für Solidarische Moderne 2018).
Im Interview mit der TAZ meinte Bodo Ramelow (2017): „Linke
können mit dem Begriff 'Heimat' nichts anfangen. Das habe ich nie
verstanden und halte das für einen schweren Fehler“.
Ich halte Ramelows Botschaft nur für eine relative Wahrheit.
Doch immerhin sollen nun fünf Unwuchten/ Probleme/
Schwierigkeiten/Unsicherheiten der Linken mit „Heimat“ benannt werden.
Die Reihenfolge ihrer Nennung markiert keine Rangfolge.
3. Probleme der Linken mit der „Heimat“ im Einzelnen
1. Problem/Schwierigkeit
Handelt es sich bei der aktuellen Konjunktur von „Heimat“ eher
um ein Beschwichtigungspaket, ein Täuschungsmanöver, ein der Linken zum
Springen hingehaltenes Stöckchen, gar um ein künstlich
herbeigeschriebenes Phänomen? Oder haben wir es darüber hinaus und vor
allem mit einer R e a l i e zu tun, der sich die Linke stellen muss?
Meine Antwort will ich in mehreren Schritten geben. Zunächst:
Es gab und gibt Zeiten, in denen „Heimat/ Beheimatung“ in Politik,
Wissenschaft und Gesellschaft hoch bedeutsam sind (ich nenne solche
Zeiten Heimatwellen) und solche, in denen das weniger der Fall ist
(Flauten).
Die wechselnde und wachsende Relevanz von Heimat, so lehrt es
die Soziologie, ist eine Konsequenz gesteigerter Mobilitäts- und
Migrationserfahrungen in Relation zum Status quo ante (vgl. Koppetsch
2018, S.1). Immer dann, wenn in Relation zu einer gegebenen
Ausgangslage verstärkt Mobilitäts- und Migrationserfahrungen zu
verzeichnen sind, kommt es zu Heimatwellen.
Einen empirischen Zugang zu so genannten Heimatwellen/Flauten
bieten einerseits Worthäufigkeitszählungen, auf die wir mit Hilfe des
digitalen Wörterbuchs der Deutschen Sprache bei Eingabe des Wortes
„Heimat“ in die Suchmaske stoßen (vgl. DWDS. Wortauskunftssystem zur
Deutschen Sprache in Geschichte und Gegenwart/Heimat.) Und zum anderen
werden Heimatwellen sichtbar, wenn wir fragen: welche heimatbezogenen
Institutionen wurden/werden wann gegründet oder aufgelöst, verboten,
stellen ihre Tätigkeit ein?
Von diesen Maßgaben geleitet, lassen sich zwischen 1870 und 2018 fünf Heimatwellen in deutschen Landen erkennen.
Fünf Heimatwellen seit ca. 1870
1. Welle um 1900: Reichsgründung und verstärkte
Industrialisierung bewirkten eine Verwandlung der Lebenswelten/ Erosion
des vormaligen „Heimatrechts“; Gesetz über Unterstützungswohnsitz im
Norddeutschen Bund und Deutschen Reich/ Ernst Ruddorf entwickelt
“Heimatschutz“-Idee (1897) und gehört zu Mitbegründern des
gleichnamigen Bundes (1904).
2. Welle: nach dem Ersten Weltkrieg. Dieser brachte das Ende
der Landimperien und die Gründung multinationaler Nationalstaaten mit
anderen ethnischen Hierarchien/ das Selbstbestimmungsrecht für
ausgewählte Völker/Heimatkunde wird in Deutschland verbindliches Fach/
Eduard Spranger/“Heimholen“ versprengter Volksteile als Ziel der
Außenpolitik etlicher Nationalstaaten.
3. Welle: nach 1945. Die Flüchtlingsproblematik steht ganz
oben auf der Agenda/ Beheimatung von Flüchtlingen, darunter aus den
verlorenen deutschen Ostgebieten/ Displaced Persons/ Rückkehr aus dem
Exil. Heimatverlust betont Wert der Heimat/Auseinandersetzung mit
NS-Ideologie. In den Westzonen und der frühen BRD setzt man auf
Föderalismus. Zwischen 1952 und 1961 operiert die Partei:
Gesamtdeutscher Block/ Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten
(GB/BHB). Zur Integration der Flüchtlinge trägt der Lastenausgleich ab
1952/1953 bei. Verbote wie Deutscher Heimatschutz in Bayern
signalisieren die Ambivalenz des Insistierens auf „Heimat“.
SBZ/frühe DDR: Flüchtlinge heißen Umsiedler. Die Bodenreform
1946 dient auch der Integration der Flüchtlinge; sie war funktionales
Äquivalent zum Lastenausgleich im Westen. Gründung des Kulturbundes
1945. Deutsche Wirtschaftskommission ordnet verbliebene Heimatvereine
dem Kulturbund zu, der sie erst nicht recht wollte. Erst wird Fach
Heimatkunde abgeschafft, dann 1955 wieder eingeführt. Die Abschaffung
der Länder signalisiert: SED setzte auf Zentralismus und
Zentralisierung; Insistieren auf „Heimat“ erschien sozialen Trägern der
DDR (zum Terminus soziale Träger der DDR vgl. Koch 2015) teils als
„unpolitisch“ oder suspekt als Form des Widerstands gegen Zentralismus
und Zentralisierung.
4. Welle: ca. um 1980 in beiden deutschen Teilstaaten. Die
vierte Welle speist sich aus dem Widerstand gegen tatsächliche wie
vermeintliche Heimatzerstörungen im Zuge des „Wirtschaftswunders“ im
Westen wie der „sozialistischen Umgestaltungen“ im Osten; zudem wird
Heimat - Ziel und Medium praktischer Auseinandersetzung. Im Westen:
Gründung der Partei Die Grünen 1980; Nebeneinander von „alter“ und
„neuer“ Heimatbewegung. Zur neuen Heimat- und Geschichtsbewegung siehe
Bausinger 1984 und Heer/Ulrich 1985. Im Osten soziale Träger der DDR
uneins, ob und wie sie auf die Heimatwelle reagieren sollen; Helmut
Hanke: mehr ist möglich und nötig; Gesellschaften für Heimatgeschichte
(1979) und Natur und Umwelt (1980) im Kulturbund gegründet; Gestus des
Bewahren versus Verfall…; Völkisches im Untergrund; „Wir verheizen
unsere Heimat“…
5. Welle ab ca. 2010: wachsende Territorialisierung sozialer
Lagen, neue Ungleichartigkeitskonflikte, neoliberale Globalisierung,
gesteigerte Mobilität und Migration. „Die Idee der Heimat befindet sich
gewissermaßen am mentalen Verkehrsknotenpunkt von Globalisierung,
romantischem Neo-Konservatismus und neuen politischen und
gesellschaftlichen Konfliktlinie“. Es geht wie immer um Herkunft,
Bleiberecht, Wanderung und vor allem um das Streben nach Zugehörigkeit,
Stabilität und Vertrautheit (vgl. Koppetsch 2018, S. 2 f.). Zu den
neuen Institutionalisierungen: Heimatministerien in Bund und Ländern.
Eine wichtige Definition von Heimatzerstörung in
Friedenszeiten stammt vom Heimatminister: „…Heimat geht verloren, wenn
der Ortskern zerfällt, die Nachbarhäuser leer stehen, wenn
Infrastruktur verloren geht, wenn in den Städten Wohnungen nicht mehr
bezahlbar sind oder in den strukturschwächeren Räumen geliebte Menschen
wegziehen, weil sie nur an anderen Orten bessere Lebenschancen sehen“
(Seehofer 2018).
Die Linke und die fünfte Welle
Was tun/Was wäre möglich?
Wir befinden uns nach meiner Zählung in der fünften Heimatwelle
seit 1870. Die derzeitige Konjunktur von Heimat ist eine Realität. Die
Linke kann die fünfte Welle nicht ignorieren, muss sich ihr m.E.
produktiv-kritisch stellen. Heimatverlust/-zerstörung schlägt um
entweder in resignative Hinnahme oder Migration oder Protest sowie
Bestrebungen „Heimat“ aktiv zu retten, zu bewahren oder neu zu schaffen
(vgl. Bausinger 1984, S. 23). Wie zudem Seehofers Beschreibung von
Heimatzerstörung nahe legt, ist die Linke u.a. gefordert, resignativer
Hinnahme entgegen zu treten, die Wiederkehr der Wohnungsfrage als
soziale Frage in den Großstädten aufzugreifen und im ländlichen Raum
dafür einzutreten, Infrastrukturen zu erhalten und aus-zubauen.
2. Problem/Schwierigkeit
Die Linkspartei schlägt sich mit einer Reihe von ungelösten
Strategieproblemen herum. Dieser Sachverhalt beeinträchtigt mögliche
Aktionen und Akteure der Linken, in Sachen Heimat /Beheimatung/
Bearbeitung von Heimatzerstörung erfolgreich tätig zu werden. Solche
ungelösten Fragen sind zum Beispiel:
Wie lässt sich der Rahmen fassen, in dem die Partei unter den
Bedingungen der Globalisierung primär zu wirken hat – ist er eher
national oder eher international? Braucht die BRD ein
Einwanderungsgesetz, hat mithin der Staat das Recht, Einwanderung zu
regulieren oder nicht (vgl. Kalbe 2018)? Kann und soll die Linke
ernsthaft für ein „universelles Bleiberecht“ eintreten und für das
„Prinzip der offenen Grenzen“? Ist das Credo der offenen Grenzen ein
neoliberales oder linkes „Projekt“? Wie hält es die Linke mit
supranationalen Gebilden wie der EU? Kann die EU Heimat sein oder
werden? Gregor Gysi votierte auf dem jüngsten Parteitag der Linken für
eine „internationalistische Antwort“ im Streit über Flucht und
Migration (vgl. Gysi 2018), sagte aber nicht, was das konkret heißt.
Was tun/Was wäre möglich?
Ich weiß die Antwort auf diese Fragen auch nicht. In der Debatte über die „Strukturkrise“ und Zukunft der Nationalstaaten hat mich
die von Wolfgang Streeck (2017) unlängst dargelegte Position am meisten
überzeugt. Er hält Nationalstaaten für eine „sinnvolle Alternative zum
Traum von neoliberaler Grenzenlosigkeit“. Leitend ist die
Unterscheidung von Nation und Nationalstaat. Nationalstaatliche
Souveränität ist noch immer eine begehrte politische Ressource. Streeck
erinnert daran, dass so gut wie alle Mitgliedsstaaten der EU dieser
beigetreten sind, nicht um ihre Souveränität an die EU abzugeben,
sondern um sie zu verteidigen und zu verwirklichen. Das einzige Land,
das von der EU erwartet, dass sie den europäischen Nationalstaat
überwinde, sei wohl Deutschland. Streeck diskutiert auch die Vor- und
Nachteile kleiner Staaten. Totgesagte (Nationalstaaten) leben offenbar
länger. Die „neoliberale Revolution“, so Streeck, gehe einher mit einer
„Entwertung der bestehenden Nationalstaaten als Schutzmächte ihrer
Gesellschaften gegen von außen kommende überwältigende
Anpassungszwänge…“. Diese Entwertung sei wiederum „motivierender
Hintergrund des „neo-separatistischen Rückzugs auf kleinere, besser
`von unten` kontrollierbare, identitätssichernde politische Einheiten
als auch neonationalistischer Forderungen nach souveränem Staatshandeln
zur Verteidigung territorial lokalisierter Interessen und
Lebensweisen…“ (Streeck 2017, S. 7). Der neoliberale Liberalismus
erheische eine deregulierende Selbstzurücknahme des Nationalstaates.
Eine solche Politik sei aber in den europäischen Massendemokratien nur
schwer durchzusetzen. Die „…Entgrenzung der nationalen
Solidaritätsgemeinschaften (erweist sich) als politische Strategie zu
deren Umgestaltung…“ Es handelt sich mithin nicht nur oder gar primär
um einen naturwüchsigen Kontrollverlust. „…Wirtschaftliche
`Globalisierung` und politische Demokratie… sind nur unter einer
Weltregierung vereinbar… Anders als von den internationalistischen
Globalisten behauptet, sind Nationalstaatlichkeit und nationale
Souveränität vor allem aus der Perspektive expansionistischer Mächte
reaktionär… Dies gilt für die USA…, auch für große Unternehmen…. [und]
für globale Bewegungen für den Islamismus…“ (Streeck 2017; S. 7; 8; 9.)
Und: wenn offene gesellschaftsstrategische Fragen wie die oben
aufgeführten noch nicht entschieden werden können, kann man sie bewusst
eine Zeitlang offen lassen, wenn sich alle beteiligten Strömungen in
der Linken auf diese Variante verständigen.
3. Problem/ Schwierigkeit
Die gesellschaftliche und politische Linke ist in den
verschiedenen Milieus der Gesellschaft in unterschiedlichem Maße
verankert und präsent. In von der Linken umworbenen Milieus finden sich
unvereinbare, gegensätzliche Heimatverständnisse. Um Formulierungen von
Cornelia Koppetsch aufzugreifen, stehen sich das „kosmopolitische
Heimatverständnis“ der urbanen Mittelklasse und das Heimatverständnis
der weniger in globale Zusammen-hänge eingebetteten Schichten
gegenüber. Letztere würden „Heimat als Schicksal“ auffassen (vgl.
Koppetsch 2018, S. 2 ff.).
Wie ist das zu verstehen? Dazu ein längeres Zitat von Cornelia Koppetsch.
„Auf der einen Seite stehen die Fortschrittlichen und
Beweglichen, jene also, die unermüdlich behaupten, dass Heimat auch
Zuwanderern offenstehe und niemals etwas sei, was man für immer haben
oder besitzen könne, sondern stets nur das Ergebnis eines 'gelungenen
Heimischwerdens in der Welt' und der 'tätigen Auseinandersetzung mit
der Umwelt';… auf der anderen Seite stehen jene, die zumeist weniger
mobil sind, deutlich weniger Wahlmöglichkeiten hinsichtlich ihres
Wohn-, Arbeits- oder Urlaubsortes haben und deren Identität auf
Zugehörigkeit zu einem spezifischen Territorium, sei es eine Region,
eine Nation oder ein spezifischer Ort beruht. Hier existiert häufig die
Vorstellung einer schicksalhaften Verbindung mit dem eigenen Ursprung,
der zufolge der Mensch seine primäre Heimat nicht wählen kann, weil sie
ihm zugefallen ist und er sie folglich immer schon besitzt.
Heimat in diesem Sinne verbürgt unhintergehbare Zugehörigkeit und
Identität, und die kann es aus Sicht der Anhänger und Fürsprecher
dieses Konzepts nur im Singular geben… Der erstgenannten
Heimatvorstellung liegt demgegenüber ein kosmopolitisches
Selbstverständnis zugrunde, dem zufolge fremde Orte und Menschen stets
auch neue Möglichkeiten kultureller Aneignung und Identitätsbildung
eröffnen. Heimat dürfe demnach nicht exklusiv verstanden werden und zum
Ausschluss anderer, nicht zu Differenz und Abgrenzung führen…
Demgegenüber liegt dem Heimat-als-Schicksal-Modell die Überzeugung
zugrunde, Heimat sei in erster Linie etwas für Eingeborene und nicht
für Zuwanderer. Nach dieser Logik gilt: Es gibt nur eine einzige
Heimat, die man sich nicht aussuchen kann, weshalb Migration und
Flexibilität auf beiden Seiten unweigerlich zum Heimatverlust führen
müssen. In neueren politischen Diskursen wird dieses Verständnis von
Heimat häufig dann artikuliert, wenn Autonomieverluste abgewendet
werden sollen. Dabei geht es zu-meist um zwei Formen der Angst vor
Entfremdung: Einerseits um die Befürchtung der Fremdbestimmung der
eigenen kleinen 'heilen Welt' durch Einmischung von als mächtig
beziehungsweise bedrohlich empfundenen anderen, andererseits um die
Angst vor kultureller Überfremdung durch (massenhafte) Zuwanderung…“
(Koppetsch 2018, S. 2 ff.).
Was tun/Was wäre möglich?
Boten und bieten in Geschichte und Gegenwart Heimatbezüge sonst
die Chance zu ungewöhnlichen Bündnissen und Allianzen, so gilt das mit
Blick auf die hier besichtigten und sich ja reproduzierenden
Heimatverständnisse nicht. Sie sind gegensätzlich und unvereinbar.
Daher muss die Linke fragen, um mehrheitsfähig und handlungsfähiger zu
werden als gegenwärtig: was ist das „Kosmopoliten“ und soziale Träger
des „Heimat-als Schicksal-Modells“ verbindende Dritte, wenn es das
Heimatverständnis nicht ist?
4. Problem/ Schwierigkeit
Unlängst las ich, es gebe bereits eine linke Sammlungsbewegung
in Gestalt der Linkspartei; man müsse eine solche Bewegung gar nicht
neu begründen. Das Pro und Contra einer linken Sammlungsbewegung ist
hier nicht mein Thema. Doch gibt es unter den Mitgliedern und
Unterstützern der Linkspartei ein sehr breites Spektrum an
lebensweltlichen Erfahrungen im Spannungsfeld von Heimatverlust,
Fremdheitsgefühlen und Beheimatung in der Gegenwartsgesellschaft. Mir
scheint, dass diese Palette unterscheidbarer lebensweltlicher
Erfahrungen in Sachen Heimat für politisches Agieren der Linken nicht
folgenlos ist.
Da gibt es jene Linken,
* die ihre Heimat(en) gefunden haben in der Bundesrepublik;
* jene, die vorleben, Heimat gibt es auch im Plural;
* dann die, die betonen, im falschen System könne es keine Heimat geben;
* sofern es noch Antideutsche bei der Linken gibt, würden diese darlegen: Heimat? Das könne kein Ort, niemals ein Raum in Deutschland sein!
* Ich und meinesgleichen würden der nachfolgenden Deutung
zustimmen: viele Erfahrungen von Ostdeutschen ähneln denen von
Migranten in diesem Land – Heimatverlust, Heimatzerstörung,
Fremdheitsgefühle, Abwertungserfahrungen: „Ostdeutsche sind irgendwie auch Migranten“ (Foroutan 2018).
* Dagegen würden andere ostdeutsche Wähler der Linkspartei einwenden: „Fremd im eigenen Land? Ja, aber [Ossis sind] keine Migranten“.
Was tun/Was wäre möglich?
Meine Empfehlung: Divergierende Positionen/Erfahrungen
erkun-den und zum Thema machen, strategische Allianzen in Bezug auf
konkrete Vorhaben bilden.
5. Problem/ Schwierigkeit
Die Beziehung der Linken zu „Heimat“ hat eine mehr als
150-jährige Geschichte. Diese ist nur noch rudimentär präsent. Und doch
schwingen einerseits Versatzstücke hier und da im Heute mit. Taugen
z.B. Positionen der Linken, die sie in der ersten Heimatwelle [nach
meiner Zählung] bezogen hat, in der fünften Welle? Und ist es
andererseits angebracht, Positionen der Linken, die sie sich in der
dritten und vierten Heimatwelle erarbeitet hatte, zu vergessen? Eben
eine solche Geschichts-Vergessenheit legt Empfehlungen wie diese nahe:
"'Heimat' ist kein politisch unschuldiger Begriff, daran ändert ein
Ministerium nichts. Wir sollten das Wort dem rechten Rand überlassen“,
so Daniel Schreiber 2018.
Darin zeigt sich eines: Die Linke ist politisch-kulturell
fragmentiert; zu konstatieren ist eine Erosion des linken
Bildungs-Kanons in der Abfolge der Generationen. Die so genannte
Individualisierung einerseits sowie das Scheitern der „Erben Lenins“
wie der „Jünger Bernsteins“ (Hobsbawm 2000, S. 118) führen zu einem
Verlust an Geschichtsbewusstsein (Hobsbwam 1996, S. 62). Dagegen findet
sich eine beeindruckende große Synthese früheren und zeitgenössischen
linken Denkens bei Erik Olin Wright (Wright 2017).
Doch der Verlust an Geschichtsbewusstsein wirkt sich auch
dahin-gehend aus, dass heimatpolitische Erfahrungen und Positionen der
Linken, die diese in der der dritten und vierten Heimatwelle bezogen
hatte, in weiten Teilen der gesellschaftlichen und politischen Linken
vergessen sind. Das zitierte Statement von Schreiber ist mir ein
eindrucksvoller Beleg. Auch die Partei Die Linke hat zudem ein
Ost-West-Problem. Es besteht kein Konsens darüber in der Partei, ob an
bzw. von der DDR sowie aus der Entwicklung der neuen Bundesländer
irgendetwas gelernt werden könne. In unserem Zusammenhang ist der
Umgang mit der Heimat-Idee gemeint.
Ist die Position der Linken in erster Heimatwelle (nach 1870) tauglich für die Gegenwart?
Zunächst muss ich nochmal daran erinnern, dass ab dem 19.
Jahrhundert „Vaterland“ und „Heimat“ häufig gleichgesetzt werden. In
diesem doppelten Sinne ist dann die Feststellung von Marx und Engels im
Manifest der Kommunistischen Partei von 1848 (auch) zu verstehen,
wonach die Arbeiter kein Vaterland hätten. Diese Position war Mitte des
19. Jahrhunderts theoretisch und empirisch gedeckt. Und so stellten
sich Vertreter der Linken in der ersten Heimatwelle (ab 1870) dem
damaligen Mainstream energisch entgegen: „Das Wort `Vaterland`, das ihr
im Munde führet hat keinen Zauber für uns…, ist uns ein überwundener
Standpunkt, ein reaktionärer, kulturfeindlicher Begriff …unsere Heimat
ist die Welt…“, so Johann Jacoby. Und er setzte aber dann eingrenzend
hinzu (ohne es direkt auszusprechen) Heimat sei wohl eher doch nicht
die ganze Welt, sondern da zu finden, „wo es uns wohlgeht“ (Jaoby
1870). Ähnlich argumentierte Wilhelm Liebknecht 1871. Und der
Buchdrucker und Autor Ernst Preczang sah in einer seiner Schriften 1888
gar die Arbeiterbewegung als Heimat (vgl. Bausinger 1984, S. 17). Damit
war, wie Hermann Bausinger notierte, eine bemerkenswerte Wendung im
Heimatdiskurs vollzogen: „Heimat“ wird nicht so sehr als ein Ort,
sondern als eine Gruppe von Menschen gefasst; sie ist Ausdruck einer
gewollten, nicht aber vorgegebenen Solidarität. Heimat ist nicht
gegeben, sondern sie zu schaffen ist Aufgabe (vgl. Bausinger 1984, S.
17).
Schon vor dem Ersten Weltkrieg begannen sich die herrschenden
Klassen auf sozialen Reformismus umzustellen. Daher war die Integration
der Arbeiterbewegung in den Politikbetrieb der
bürgerlich-demokratischen Staaten eine Zeitfrage. Und so begannen die
Arbeiter, die Arbeiterparteien wie die Arbeiterbewegung sich mit
„ihren“ jeweiligen Nationalstaaten zu identifizieren (vgl. Hobsbwam
2000, S. 115). Damit verloren linke Politik- und Deutungsangebote, die
auf der Position beruhten, Arbeiter haben kein Vaterland und auch keine
Heimat ihre historische Deckung. Wie weiter oben gezeigt wurde, ist
„Heimat“ heute (2017/2018) ein Terminus, der allenthalben auch bei
Mitgliedern und Wählern der Linken positive Assoziationen auslöst.
Was tun/Was wäre möglich?
Die Position der Linken in der ersten Heimatwelle taugt nicht
als Position in der fünften Heimatwelle. Daher gibt m.E. die von
Alexander Nabert vertretene Auffassung, „Links ist da, wo keine Heimat
ist“ (Nabert 2018) der gesellschaftlichen wie politischen Linken keine
angemessene Orientierung. Zugleich bin ich der Meinung, dass die
zeitgenössische Linke sich produktiv-kritisch auf die Erfahrungen und
Positionen ihrer Vorläufer in der dritten und vierten Heimatwelle in
Ost und West beziehen sollte. Bei diesen Vorläufern handelt es sich
nicht nur, aber eben auch um soziale Träger der DDR.
Ambivalenzen und Lehren der Beheimatungsbemühungen in der
DDR für die Linke in der Gegenwart erkunden, erschließen, produktiv
machen
Warum sollte die Linke das in der Zwischenüberschrift Empfohlene tun?
Seit dem Ende der DDR sind knapp dreißig Jahre vergangen. Da
ist es angebracht Geschichte der DDR neu zu befragen, zu übergreifenden
Problemen und Herausforderungen der Gegenwart in Beziehung zu setzen,
neu zu entdecken.
Soziale Trägergruppen der DDR (vgl. Koch 1986; 2015) haben
aktiv versucht, „Heimat“ [und „Nation“] (staats-)sozialistisch zu
besetzen, nicht den Rechten zu überlassen. Eben darauf kommt es m.E.
heute an. Ich möchte das betonen und halte die zitierte, von Daniel
Schreiber (vgl. Schreiber 1918) im gegenwärtigen Diskurs vertretene
Position, „Heimat“ dem rechten Rand zu überlassen, für nicht
zielführend, ja für abwegig.
Für aktive Beheimatungsbemühungen sprachen in der SBZ/DDR
mehrere Gründe. Soweit soziale Träger der DDR im Banne der
kommunistischen Tradition standen, legten Lehren des VII.
Weltkongresses der Komintern von 1935 ihnen nahe, nicht noch einmal den
Fehler zu begehen, „Heimat“, „Nation“, Tradition“ der Rechten zu
überlassen. Unabhängig davon bestand eine der größten Herausforderungen
in Ost und West darin, die vielen Flüchtlinge aus den einstigen
deutschen Ostgebieten nach 1945 zu integrieren, mithin zu beheimaten.
Sodann konnte das sozialistische Projekt als solches (ab 1952), auch in
seiner staatssozialistischen Variante, als Heimatversprechen verstanden
und interpretiert werden. „Heimat“ erschien sozialen Trägern der DDR
als Aufgabe. Manche von ihnen wussten: „Heimat“ ist nicht nur Quelle
von Missverständnissen, sie bot und bietet auch Chancen für
ungewöhnliche Bündnisse und Allianzen. Und manche hofften, mittels
Heimatbindungen die Abwanderung aus der SBZ/DDR nach Westdeutschland zu
stoppen…
Doch soziale Träger DDR waren häufig über das Ob und Wie
uneins. Manche lehnten Heimatpflege als unpolitisches Gedöns ab.
Streitig war, wie umgehen mit verbliebenen Heimatvereinen? Erst wurde
das Fach Heimatkunde abgeschafft, um es dann 1955 wieder einzuführen.
Die SED setzte mehr und mehr auf Zentralismus – das Insistieren auf
Heimat erschien ihr daher bedrohlich, weil ihm ein zentrifugales Moment
innewohnt. Und geriet nicht die sozialistische Heimatpflege unbewusst
und unbeabsichtigt hier und da zum Einfallstor für Völkisches, das im
Untergrund überlebt hatte und sich u.a. in Fußballarenen artikulierte?
Heimat als Ziel und Medium aktiver Auseinandersetzung aktivierte Sorgen
um die Macht und Felder der Kritik an der Politik und Praxis der
Herrschenden in der DDR (Umweltprobleme; „Wir verheizen unsere Heimat“,
„das Sorbische ist vom Verfall bedroht“; Verfall der Altbausubstanz,
problematischer Pflegezustand von Flächen, Gebäuden, Kulturstätten…).
Aus dem Abstand von fast dreißig Jahren lässt sich erkennen:
mit der SBZ/DDR verbinden sich in Punkto Heimat und Heimatpflege
Innovationen (und beachtliche künstlerisch-literarische Produktionen).
Symbolische Innovationen: die Naturschutzeule wurde 1950 von Kurt Kretschmann erfunden.
Institutionell-organisationelle: dazu gehörten der Kulturbund (1945); die Gründung der Gesellschaften für Heimatgeschichte (1979) und Natur und Umwelt (1980).
Die Kreation von Feiern und Festen: In der DDR wurde
eine Vielzahl von Feiern und Festen begangen, darunter historisch
überkommene wie zu DDR-Zeiten neu in den Festtagskalender eingefügte.
Von letzteren gingen manche mit der DDR unter; andere werden bis heute
begangen. Zu ihnen gehört beispielswese das ab 1954 ff in Finsterwalde
gefeierte „Sängerfest“ oder der „Köpenicker Sommer“ ab den 1960er
Jahren, um nur einige aus einer Vielzahl zu nennen.
Editorische Innovationen: die Reihe „Werte unser Heimat. Heimatkundliche Bestandsaufnahmen in der DDR“ ab 1957 ff (AdW, Akademieverlag);
Konzeptionelle: z.B. Helmut Hankes Konzept zur Pflege
und Entwicklung regionaler und lokaler Kultur in der DDR (1985); Hanke:
mehr ist möglich und nötig als praktiziert wurde.
In den Blick rücken freilich auch die Grenzen, Ambivalenzen
der Beheimatungsbemühungen der sozialen Träger der DDR: sie haben durch
ihr Handeln wie ihr Unterlassen sich selbst und andere Menschen zwar
sehr wohl beheimatet, aber zugleich Heimaten zerstört, andere Menschen
hei-matlos gemacht.
Was tun/Was wäre möglich?
Die zeitgenössische gesellschaftliche und politische Linke der
Bundesrepublik sollte überdies das Erbe der (einst) „neuen
Heimatbewegung“ der Alt-Bundesrepublik in den 1980er Jahren
produktiv-kritisch auf-nehmen.
Nach meiner Überzeugung und Kenntnis sollte die
gesellschaftliche und politische Linke in der Gegenwart keinesfalls
„Heimat“, den Umgang mit Heimatzerstörung und Heimatverlust der Rechten
überlassen. Natürlich ist „Heimat“ kein politisch unschuldiger Begriff.
Aber hier gilt für Linke im Kultur- und Wissenschaftsbereich die
Hermann-Bausinger-Lösung von 1984: „Ich versuche“, so Bausinger, „die
verschiedenen Facetten des komplexen Ge-bildes herauszuarbeiten und
nachzuzeichnen, und zwar nicht nur im Blick auf die gegenwärtige
Bedeutungsbreite des Begriffs, sondern auch im Rückblick auf die
historische Entwicklung. Begriffsgeschichte wird hier ausgebreitet als
Problemgeschichte“ (Bausinger 1984, S. 12).
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