Thema | Kulturation 1/2007 | Kulturelle Differenzierungen der deutschen Gesellschaft | Dietrich Mühlberg | "Wann war 68 im Osten?"
| Weil
nun gleich wieder das 68er Jubiläum ansteht, publizieren wir die
überarbeitete Fassung eines Vortrag, den Mühlberg vor knapp zehn Jahren
auf dem Kolloquium „68 in Europa“, am Institut für Europäische
Ethnologie der Humboldt-Universität gehalten hat (9. Juni,
Sommersemester 1998)
Wie sinnvoll ist ein solcher West-Ost-Vergleich?
"Wann war 68 im Osten?" - unter diesem Titel wurde mein
Diskussionsbeitrag zum Kolloquium "68 in Europa" angekündigt. "Im
Osten" ist missverständlich, weil ich nicht über Osteuropa, sondern nur
über die DDR sprechen kann. Weiter wäre für einen Vergleich zunächst
eingrenzend zu bestimmen, was die symbolisch aufgeladenen Kürzel "68"
und "die 68er" bedeuten sollen. Auch im laufenden Gedenkjahr ist davon
kein einheitliches Bild gezeichnet worden. Im Folgenden wird
vorausgesetzt, dass von der 68er Bewegung der kräftigste Antrieb für
einen Wandel ausging, der die westdeutsche Gesellschaft nachhaltig
modernisiert hat. Konnte zuvor - nach dem Desaster von 1945 - in kurzer
Zeit die überkommene Gesellschaftsstruktur stabilisiert und eine
leistungsfähige Industriegesellschaft aufgebaut werden, so folgten dem
enormen wirtschaftlichen und technologischen Aufschwung und der
Minderung sozialer Spannungen dann in den 60er Jahren die inzwischen
überfällige kulturelle und politische "Modernisierung", deren
herausragende Ereignisse in den Jahren 1967/68 stattfanden.
Die speziellere Frage nach "68ern im Osten" verlangt für den
angeforderten Vergleich auch, dass die dafür maßstabsetzende Gruppe
sozialer Akteure eingegrenzt wird. Das kann hier kaum differenziert
genug geschehen. In der Literatur ist die Rede von einer „sozialen
Bewegung“, deren Kern die der politisierten Studenten gewesen sei. Das
legt den Akzent auf das Politische, andererseits waren die 68er
offenbar nachdrängende junge Leute der Mittelschichten, die sich von
der Lebensweise ihrer Eltern und von der der Aufbaugeneration lösten
und - unter US-amerikanischem Einfluss - gegen den Muff der
Wirtschaftswunderzeit einen neuen Lebensstil der gebildeten Schichten
inszenierten und (mit sich selbst) dann auch zu etablieren vermochten.
Dies war eher ein kultureller Generationskonflikt.
Für einen Vergleich mit der ostdeutschen Situation wären also folgende Fragen aufzuwerfen:
1. Wann hat es im Osten eine Situation mit ähnlichem Reformdruck
gegeben, der eine vergleichbare Bewegung auslöste und zu einem
nachhaltigen Wandel geführt hat?
2. Hat es im Osten eine den opponierenden Studenten und
Jungakademikern (nebst Umfeld) vergleichbare soziale Gruppe gegeben,
deren Interessenlage ähnlich erfolgreiche Aktionen zur Folge hatte? 3. Ist im Osten ein vergleichbarer Generationenkonflikt
aufzufinden, der von der bestimmenden Altersgruppe als ein prägendes
Kollektivereignis wahrgenommen wurde und zum Wechsel der kulturell
tonangebenden Generation geführt hat?
4. Lässt sich im Osten Vergleichbares zu der 68er "Wende" finden,
die das Selbstverständnis der westdeutschen Gesellschaft veränderte,
die Vorherrschaft der konservativ-autoritären Auffassungen von
Gesellschaft, Kultur und Politik beendete und den nachwachsenden
Intellektuellen die „kritische Identifikation mit der zweiten Republik“
(Kleßmann 178) ermöglichte?
Auf den ersten Blick lässt sich keine der vier Fragen positiv
beantworten, weil es im Osten nichts direkt Vergleichbares gegeben hat.
Im Osten war alles anders, es gibt aber eine Reihe von parallelen
Phänomenen, die einen Vergleich dennoch lohnend erscheinen lassen.
Allerdings ist das Spektrum der damit berührten Themen so breit wie die
deutsch-deutsche Nachkriegsgeschichte, übersteigt also die
Aussagefähigkeit des Verfassers um ein Vielfaches. Der nachfolgende
Vergleich kann darum nicht mehr als ein Diskussionsbeitrag sein.
Die 68er Bewegung als Reaktion auf einen spezifischen Reformdruck in der Bundesrepublik
Für einen Vergleich sei stichpunktartig an die westdeutsche
Situation am Ende der "Wirtschaftswunderzeit" erinnert. Die 60er Jahre
sind „die Inkubation für die zweite formative Phase der [west]deutschen
Politik“ genannt worden: „Vorbereitung des ostpolitischen Kurswechsels,
Ausbau der Planungsinstrumente, Intensivierung der Daseinsvorsorge“
(Weidenfeld 22.). Die Jahre 1967/68 brachten den politischen Ausbruch
und den Höhepunkt der schon länger anhaltenden Reformdebatten. Seit
Beginn 60er hatten sich kritische Stimmen gemehrt, dass die "soziale
Marktwirtschaft" ganze Gruppen von den Segnungen des Wirtschaftswunders
ausschließe und große gesellschaftliche Bereiche vernachlässige. Starke
Kritik kam auch aus der Wirtschaft. »Alles das ist bei uns
unterentwickelt geblieben, was sich nicht auf der Grundlage der
privaten Einkommen und der von ihnen ausgehenden konsumtiven Nachfrage
entwickeln ließ. Dazu gehören nicht nur unser Fürsorgewesen
(Altersheime, Obdachlosenasyle, Auffanglager usw.) und unser
Gesundheitswesen (Krankenhäuser, Vorbeugungsmaßnahmen und
Gesundheitserziehung). Dazu gehören mehr noch unsere Schul- und
Hochschulwesen, unsere wissenschaftliche Forschung, unser Wohnungswesen
(aufgrund falscher Proportionen in der Bauwirtschaft), unser
Straßenbau, unsere Wasserwirtschaft und viele andere öffentliche
Angelegenheiten mehr... « So wurde der Hamburger
Wirtschaftswissenschaftler H. D. Ortlieb bereits im Jahre 1962 in einer
"Bestandsaufnahme" zitiert (Peters 287).
Ähnlich war schon kurz nach dem Ende der Gratiszuwanderung gut
ausgebildeter junger Leute aus Ostdeutschland von einer
„Bildungskatastrophe“ die Rede (vgl Picht). Ralf Dahrendorf fragte 1965
in der ZEIT nach „Arbeiterkinder(n) an unseren Universitäten“ und
erklärte Bildung zum Bürgerrecht (vgl. Dahrendorf). Die Bildungsmisere
kann als Hintergrund politischen Protestbewegung (APO) gelten
(Schülerbewegung ab 1965, dann die Studierenden an den nun schnell
überfüllten großen Universitäten, die noch immer autoritär geführt
wurden). Ihr Auslöser waren die Diskussion um die "Notstandsgesetze"
und die Bildung der "großen Koalition". Dies vor dem Hintergrund einer
Wirtschaftskrise im Innern und international des immer anrüchigeren
Vietnamkrieges der USA.
Offensichtlich war nichts davon im gleichzeitigen Osten ähnlich.
Bei näherer Betrachtung hatte die ostdeutsche Gesellschaft aber ein
ähnliches Modernisierungsproblem: nach dem Aufbau einer sozialistischen
Industriegesellschaft stand auch hier der Übergang in eine
"Dienstleistungsgesellschaft" an. Auch hier war sichtbar geworden, dass
die Steigerung der industriellen Produktion nicht mehr als oberstes
Kriterium für gesellschaftliche Dynamik gelten konnte; die
Leistungsfähigkeit hing zunehmend von anderen Faktoren ab, voran vom
wissenschaftlich-technischen Fortschritt.
Die einschlägigen Reformdebatten begannen im Osten systembedingt
etwas früher. Sie waren begleitet von politischen Umbrüchen und
kulturellen Veränderungen. In den osteuropäischen sozialistischen
Ländern leitete 1956 der XX. Parteitag der KPdSU die erste Phase der
Entstalinisierung ein. Innerhalb der Parteiführungen wurde seitdem über
den weiteren politischen Kurs beim sozialistischen Aufbau gestritten.
Das betraf sowohl die "politische Kultur" als auch die Organisation der
Wirtschaft - in beiden Hinsichten behinderte zentralistische Leitung
die dynamische Entwicklung.
In der SED setzten sich dabei Walter Ulbricht und seine Leute gegen
drei oppositionelle Strömungen durch. Einmal in der Führungsspitze
selbst gegen Schirdewan, Wollweber, Ziller, Oelßner, Selbmann und
andere (die eine stärkere Entstalinisierung der SED anstrebten und
darum Ulbricht entthronen wollten). Zum anderen gegen kommunistische
Intellektuelle, die gleichfalls für eine konsequentere Abkehr vom
Stalinismus eintraten, dies aber mit dem Ideal eines „menschlichen
Sozialismus“ verbanden, wie Havemann oder Harich und die Gruppe um
Janka, Loest und Just. Das waren mehrheitlich Kommunisten älterer
Jahrgänge (der sogenannten „Weimarer Generation“) mit einiger Resonanz
bei jüngeren Leuten ihres Einflussbereichs . Anders sah es nur bei der
dritten „oppositionellen Strömung“ aus, bei Gruppen von Studierenden;
sie forderten 1956 Diskussionsfreiheit, die Rücknahme der Pflicht zum
marxistisch-leninistischen Grundstudium, die freie Entwicklung der
Fachwissenschaften usw. Die Engagierten unter ihnen gingen meist „in
den Westen“, die große Mehrzahl blieb, hatte jedoch die Erfahrung
eigener Aufmüpfigkeit gegenüber der Obrigkeit.
Ulbrichts engere Führung konnte sich stabilisieren, auch durch
Auswechseln vieler hauptamtlicher Funktionäre (bei den Parteiwahlen
1958 wurden mehr als ein Drittel von ihnen rausgedrückt). Sie festigte
ihre autoritäre Herrschaft und Ulbricht setzte sich dann selbst an die
Spitze der dringend notwendigen Reformaktivitäten (vgl. Kaiser).
Die Leitbegriffe waren nun NÖSPL (Neues ökonomisches System der
Planung und Leitung der Volkswirtschaft) und WTR
(wissenschaftlich-technische Revolution). Im Kern wollten die Reformer
in der Zentrale Veränderungen am Wirtschaftsmechanismus bewirken. In
diesem Ansatz unterschied sich Ulbricht nicht nur von sowjetischen
Vorstellungen, sondern deutlich auch von anderen osteuropäischen
Parteien, etwa von Antonin Novotny, der in Prag seinen alten „Weg zum
Kommunismus“ stur bis zum Januar 1968 fortsetzte, dann aber durch die
68er in der Parteiführung beiseite geschoben wurde. Im Unterschied auch
zu den Reformkommunisten im eigenen Lande, sah Ulbricht die
wirtschaftliche Stärke und eine darauf fußende politische Stabilität
als notwendige Voraussetzungen jeder „Demokratisierung“ an (verstanden
als Vergrößerung von Handlungsspielräumen und als Einschränkung des
Machtmonopols der SED-Führung).
Die ostdeutsche Distanz zum 1949-1955 übernommenen sowjetischen
Modell wurde bald sichtbar. Politisch war das zwar eine halbherzige
Reform von oben, die aber phasenweise drängenden Jungen
Handlungsspielräume für selbstbestimmte Aktivitäten bot, die regelmäßig
zu Konflikten mit den autoritären Obrigkeiten führten. Politisch
spielte sich das alles innerhalb der herrschenden Partei ab.
Auch wirtschaftlich war die ostdeutsche Lage anders als die der BRD
um 1968. Zwar hatten die 1956 und 1957 erzielten Steigerungsraten -
zusammen mit einer Fehlinterpretation der Krisensituation im Westen -
den V. Parteitag 1958 zu der phantastischen Vorstellung geführt, der
Westen könne in Produktion und Konsumtion pro Kopf übertroffen werden
(„einholen und überholen“), was die DDR in die Wirtschaftskrise der
Jahre 1960/61 manövrierte, doch begann 1962 eine Phase der relativen
Stabilisierung („Wirtschaftswunder Ost“), in der der Lebensstandard
spürbar anstieg und sich – nach dem Bau der Mauer – Mehrheiten auf ein
Leben in der DDR einzustellen begannen (was die Arbeitsmotivation
offenbar erhöhte).
Auch die Bildungssituation war anders. Im Osten hatte die soziale
Bildungsreform bereits zwischen 1946 und Mitte der 50er stattgefunden
und massenhaft neue Leute an die Hochschulen und auch in das
„akademische Leben“ gebracht (und in den Westen: Dutschke und Rabehl
etwa). Ende der 50er begann bereits die zweite Phase der Reform, ihre
stärkere Anpassung an die Bedürfnisse der Wirtschaft unter den
Bedingungen einer wissenschaftlich-technischen Revolution.
Nach den revolutionären Umwälzungen aller Gesellschaftsbereiche
zwischen 1948 und 1960 folgte auf den Mauerbau eine etwas ruhigere Zeit
"innerer Besinnung". Gerade die frühen 60er Jahre wurden zu einer
wirklichen Reformphase. Freilich wurde hier eine „Reform von“ oben
versucht, und sie geriet zum Dauerstreit zwischen den Reformern um
Ulbricht und der von Honecker angeführten "praktisch denkenden", also
skeptischen Parteibürokratie (hier finden wir eine Variante von
Schelskys „skeptischer Generation“, die durch Serien immer neuer
Kampagnen in Trab gehalten wurde ). Das führte zu einem Zickzack-Kurs
in allen Politikfeldern und ließ viele der Reformansätze versanden.
Ulbricht selbst scheiterte um 1968 und wurde schließlich von Moskau aus
durch den konzeptionslosen Parteisoldaten Honecker ersetzt.
Vielleicht lässt sich resümieren: bedingt durch die revolutionären
Veränderungen zwischen 1948 und 1960, befand sich die ostdeutsche
Gesellschaft nach 1961 eher in einer Stabilisierungsphase. Zugleich
unterlag sie einem doppelten Reformdruck. Sie musste sich einmal vom
eben übernommenen sowjetischen Modell lösen und - das war die
inhaltliche Seite - die Gesellschaft auf die Anforderungen des neuen
"Modernisierungsschubs" ausrichten. Damit war auch die politische
Situation im Osten deutlich anders als die im Westen. Die innere
Opposition der Reformer fand sich nur in der Führungspartei selbst, die
Fundamental-Opposition gegen den Sozialismus hatte als Folge von
Repression in den 50ern geendet und verlor 1961 durch den Mauerbau ihr
Hinterland völlig. Eine neue innere Opposition, die dann aber den
Sozialismus eher als Lebensweise reformieren wollte, kam erst in den
70ern auf, nachdem Honecker in einer wirtschaftlichen und kulturellen
Krise die von ihm selbst 1971 begonnene Liberalisierung beendet hatte
und zu neuen repressiven Methoden übergegangen war.
Welche sozialen Gruppen können verglichen werden?
Die zweite aufgeworfene Frage war die nach vergleichbaren sozialen
Gruppen im Osten. Die 68er Bewegung des Westens wurde von der lernenden
und studierenden Jugend der bürgerlichen Mittelschichten getragen zu
der - die Bildungsreform machte es möglich - dann auch vermehrt
Jugendliche aus unterbürgerlichen Milieus kamen. Nun kam auch erstmals
eine größere Zahl von Frauen an die Hochschulen. Es bildete sich eine
beträchtliche Gruppe "lohnabhängiger" Akademiker, denen der Zugang zur
traditionellen akademischen Hierarchie häufig versperrt war.
Hatte es auch im Westen nach dem Kriege eine gewisse
Aufstiegsmobilität gegeben, weil "das Missverhältnis zwischen dem mit
der schnellen Rekonstruktion alter Verhältnisse ebenso schnell wieder
vorhandenem Bedarf an qualifizierten Kräften und dem gelichteten
Angebot an qualifizierter Elite" recht groß war. "Die Folge war die
unvermeidliche Mischung der deutschen Führungsgruppen aus
übriggebliebenem Mittelmaß und aus ehemaligen Nazis, die nun als
Fachkräfte dringend gebraucht wurden. Das damit entstandene Klima war
sowohl der kritischen Überlegung über die Vergangenheit als auch der
Entwicklung kühner Zukunftskonzeptionen abträglich. Das »Elitenvakuum«,
in dem jeder Gewitzte einen guten Platz finden konnte, erbrachte
außerdem innenpolitische Ruhe. Ehrgeizige und Qualifizierte brauchten
nicht um Posten zu konkurrieren, die Stellen waren da. Dieses relativ
bequeme Klima in der Bundesrepublik Deutschland kühlte sich mit der
erneut vortretenden Krisenanfälligkeit der westlichen Systeme zunehmend
ab und zog damit vermehrte Kritik auf sich. Gleichzeitig wuchs das
Missverhältnis zwischen den fest besetzten Positionen in allen
Bereichen und dem Druck von qualifiziertem Nachwuchs. Neue Unruhe
entstand." (Claessens 214)
Situationsbedingt musste dieser "qualifizierte Nachwuchs" für seine
speziellen Interessen einen allgemeinen Ausdruck finden und verfolgte
schließlich zwei Ziele. Einmal forderte er vermehrtes Mitspracherecht
für alle Lohnabhängigen (das konnte nur eine APO jenseits des
parlamentarischen Geschäfts der politischen Elite ausdrücken). Zum
anderen erklärte er Wissenschaft und rationales Denken zur obersten
Instanz aller Entscheidungen und legitimierte sich damit vor der
Gesellschaft selbst.
Diese Sonderinteressen des neuen „akademischen Proletariats“ wurden
kulturell so provokant in Szene gesetzt, dass es heftige Reaktionen der
politischen Klasse, der akademischen Hierarchen, der Staatsanwälte und
Polizisten, der Medienmogule, der Eltern, der Busfahrer und
Gewerkschaftsfunktionäre herausfordern musste. Auf jeden Fall wurde in
den Folgejahren erreicht, dass die Wissenschaftler eine bis dahin
unbekannt breite Erwerbsbasis für sich erstritten haben (viele
Universitäten und Fachhochschulen mit gewaltigen Studentenzahlen, eine
bis dahin unbekannte Zahl von Professuren, wissenschaftliche Stellen im
öffentlichen Dienst, Dutzende freier Institute usw.).
Das Buch „Campus“ (wie der Film) und sein akademisch
"arbeitsunfähiger" Autor Dietrich Schwanitz können als Denkmal für
diesen durchschlagenden Erfolg gelten.
Wichtiger noch: die Wissenschaft wurde nicht nur in ihrer
wirtschaftlichen Bedeutung begriffen (und nun entsprechend gefördert),
sondern schließlich auch als selbständige kritische Instanz in der
Gesellschaft anerkannt. Eher harmlose Menschen wollten nun Politologen
oder Soziologen werden, und auch die trauliche Volkskunde wurde
nachträglich rabiat entnazifiziert und in eine „empirische
Kulturwissenschaft“ mit eingreifendem Impetus gewandelt. Wie stark die
Politik im Westen auch heute noch mit „der Wissenschaft“ rechnen muss,
war jüngst beim Dialogversuch Habermas/Schröder zu bewundern.
Das war im Osten schon insofern anders, als die SED - als
Organisation und Repräsentant des Establishments - ja von Anfang an die
Wissenschaft geradezu gepachtet hatte: sie verfügte über eine
wissenschaftliche Weltanschauung, vertrat den wissenschaftlichen
Sozialismus und begründete alles stets „wissenschaftlich“. Darüber
hinaus war ihr klar, dass der planmäßige Gesellschaftsaufbau gebildete
Fachkräfte brauchte und sie sah schließlich gerade zu Beginn der 60er
Jahre in der einsetzenden wissenschaftlich-technischen Revolution (vor
allem der Produktion) die große Chance der sozialistischen
Gesellschaft. Ab 1958 wurde in diesem Sinne das Hochschulwesen
reformiert, ab 1959 das Bildungswesen.
Auch weil der Verlust der bürgerlichen Bildungsschichten
ausgeglichen werden musste, stieg die Zahl der Studierenden schnell an
und erreichte 1959/60 eine Viertelmillion (100 000 Hochschulstudenten,
128 000 Fachschulstudenten). 22 % der Jahrgänge erhielten eine höhere
Ausbildung. Unter den Mitgliedern der SED waren Hoch- und Fachschüler
überrepräsentiert (20%), in ihren Leitungen fanden sich (je nach Ebene)
zwischen 31 und 95 % Hochschulgebildete.
Ulbricht holte (nach damaligem Verständnis) junge Kräfte mit
wissenschaftlicher Ausbildung in die Führungsspitze, 1963 Apel (46) und
mit Halbritter (36) und Kleiber (32) erstmals zwei Angehörige der
Flakhelfergeneration. In der ganzen Partei standen nun häufiger
Fachwissen und (eher dogmatisches) politisches Erfahrungswissen
gegenüber. „In der Industriegesellschaft der DDR räumte die SED-Führung
der Wissenschaft überragenden Einfluss ein, sie versuchte darüber
hinaus in der Partei selbst wissenschaftliche Führungsmethoden
durchzusetzen. ... Der neue Führungsstil der SED wurde von den
Sachzwängen der modernen Gesellschaft geprägt, er brachte aber neue
Schwierigkeiten." (Weber 105)
In der Partei ersetzten jüngere Fachleute langsam die gestandenen
Funktionäre. Immer häufiger kollidieren der politische
Allmachtsanspruch und die wissenschaftliche Kritik der Verhältnisse,
nicht selten mit negativen Folgen für Wissenschaftler. Doch die SED
verstand sich selbst als „wissenschaftliche Partei“. Ein
Selbstverständnis, das auch deshalb gepflegt wurde, weil es der
Distanzierung von der KPdSU diente. Ulbricht betonte immer wieder, dass
die DDR das einzige industriell hochentwickelte sozialistische Land
wäre und darum ein neues, ein eigenes, eben ein wissenschaftlich
entwickeltes Modell vom Sozialismus (als einer selbständigen
Gesellschaftsformation) verwirkliche. Immer wieder wurde der Vorrang
der Wissenschaft proklamiert.
Es kam also auch im Osten zur Ausbildung eines zahlreichen
„akademischen Proletariats“. Das setzte sogar ein Jahrzehnt früher als
in der BRD ein. Doch mussten diese Vielen nicht um ihren Platz in der
bürgerlichen Mittelschicht streiten. Sie waren mehrheitlich Aufsteiger
aus unterbürgerlichen Schichten, wurden mit ihrer Qualifikation
dringend gebraucht und nahmen nach dem Studium günstige Positionen in
den Funktionseliten ein. Diese Bildungs- und Aufstiegschancen werden
als Ursache dafür angesehen, dass sich der größere Teil der
Jugendlichen mit höherer Bildung mit dem Sozialismus arrangiert hat.
Aufschlußreich dafür ist das Buch eines zeitgenössischen
Beobachters aus der Zeit des Kalten Krieges. Darin wird über gut 400
000 Absolventen der Diplomjahrgänge 1952 bis 1963 festgestellt, dass
höchstens 3,8 Prozent in den Westen abgewandert sind. 15 Prozent wurden
als Gegner des Systems vermutet, 10 Prozent als opportunistische
Karrieristen eingeordnet. Blieben 280 000 mit dem Sozialismus
"Arrangierte" (70 Prozent) und als Aktivisten des Systems wurden etwa
fünf Prozent der Absolventen ausgemacht. (Richert 247)
Wenn wir ein Resümee versuchen, so bliebe festzuhalten, dass die
nachwachsenden hochschulgebildeten Jahrgänge keine Mühe hatten,
angemessene Arbeitsplätze zu besetzen und die Führungsschicht der
Funktionäre in ihnen die dringend benötigten Kräfte der neuen
Funktionseliten sah. (Vgl. Huinink und Mayer sowie Niethammer u.a.)
Konflikte ergaben sich eher aus der Diskrepanz zwischen der offiziell
gelehrten (und von einem größeren Teil auch angenommenen) marxistischen
Bildung einerseits und der von ihnen erlebten realsozialistischen
Praxis andererseits. Was sie mit den (etwas späteren) oppositionellen
68ern im Westen gemein hatten, war die Überzeugung, dass die Umstände
veränderbar sind und rational begründeten Idealen anzupassen wären. In
diesem Punkte hatten auch sie bescheidene Erfolgserlebnisse (wie
westdeutsche Beobachter feststellten, blieben sie bis in die Gegenwart
dem Ideal der Fürstenerziehung verbunden).
Gab es im Osten vergleichbare Generationenkonflikte?
Zur dritten Frage, ob es im Osten einen mit der 68er Wende
vergleichbaren Konflikt gegeben habe, der für die Jungen ebenso
erfolgreich ausgetragen wurde und zum Wechsel der tonangebenden
Generation geführt hat. Angesichts der bis zum Ende bestimmenden
ostdeutschen Gerontokraten fällt auch hier die Antwort zunächst negativ
aus. Martin Kohli meinte sogar, dass "eine zunehmende Schließung des
Generationenprozesses" in der DDR die für den Westen so heilsame 68er
Revolution unterdrückt habe, "bis sie nach zwei Jahrzehnten - unter
geänderten Bedingungen - mit diesmal vernichtender Sprengkraft
ausbrach" (Kohli 54). Auch eine mögliche Antwort auf die hier gestellte
Frage, wann 68 im Osten war.
Vielleicht lässt sich andeuten, dass auch hier das weitere
Nachfragen lohnen könnte. Folgen wir dem klassischen Ansatz von Karl
Mannheim, so ist es nicht die zeitliche Lagerung, sondern ein
spezifischer Erfahrungszusammenhang, der Generationen entstehen lässt.
Klassisch wäre es ein durchschlagendes Ereignis, das einer Gruppe von
nachwachsenden Jahrgängen unter die Haut geht und sie zu einer
Erlebnisgemeinschaft werden lässt. Es bedarf weiter einer Inkubations-
und Verarbeitungszeit, in der die Prägung durch das gemeinsam erlebte
Ereignis langsam zum „Programm“ wird, das nun verkündet, wirkungsvoll
inszeniert werden muss.
In der Literatur (Niethammer u. a.) werden bei den Deutschen vier
„politisch prägnante“ Generationen unterschieden. Erstens die
jugendbewegte, die ihre Prägung vor dem Ersten Weltkrieg erhielt,
zweitens die Kriegsfolgegeneration (um den Jahrgang 1902 gruppiert),
das ist die Weimarer Generation der politischen Klassenkämpfer,
drittens die Flakhelfer-Generation (nach Schelsky die skeptische),
Niethammer gruppiert sie um die den Jahrgang 1930 (das wäre zu prüfen,
wenn deren zentrale jugendliche Erlebnisse Krieg und Niederlage sein
sollen, dann beträfe das die Jahrgänge 1922 bis 1931, den „Kern“ bilden
dann eher die Jahrgänge 26 bis 29 – eigene biographische Untersuchungen
der Jahrgänge 1920 bis 1933 stützen das). Viertens folgen die 68er,
gruppiert um die mitvierziger Jahrgänge. Ihr Stiftungsereignis sind die
turbulenten Jahre 67/68, in denen sie ihr Profil zum Programm
ausformen.
In der zeitgeschichtlichen Literatur setzen mit den „Flakhelfern“
die (sparsamen und meist impliziten) deutsch-deutschen Vergleiche ein;
ihre generationsspezifische Prägung führte in Ost und West zu recht
unterschiedlichen Lebenswegen die (trotz starker Besonderheiten
aufgrund der sozialen Lagerung) erstaunliche Parallelen zeigen
(Aufbaugeneration). Dann aber wurde es in Ost und West deutlich anders.
Albrecht Göschel hat für die Bundesrepublik den Wandel des
Kulturbegriffs über vier Generationen (einsetzend mit der
Flakhelfergeneration als Hintergrund) verfolgt und versucht, ihn aus
der Generationsprägung zu erklären. Insgesamt sei es jeder neu
einsetzenden Generation (vor allem der gebildeten Mittelschicht)
gelungen, ihre Interessen auf spezifische Weise kulturell darzustellen
und dann auch durchzusetzen. So habe sich in der BRD immer wieder
mental die Gewißheit erfolgreichen selbständigen Handelns befestigt.
Göschels Modell sei (stark vereinfacht) hier wiedergegeben.
Auf die Flakhelfergeneration West als Hauptakteur des
„Wirtschaftswunders“ (mit dem Ideal des verantwortungsvollen
Jungunternehmers, der die Politik den konservativen Alten überlässt)
folgten die 68er, die die Interessen der neu auftretenden „Massen“
lohnabhängiger Wissenschaftler als Epochenwandel kulturell darzustellen
vermochten. Danach gelang der nächsten Generation, den (nun gleichfalls
„massenhaft“ auftretenden) „Humandienstleistern“ die romantische
Gegenrevolution; dem Menschen zugewandt, brachten sie das Konzept der
Soziokultur und die mitmenschlichen sozialen Bewegungen (zentral die
der Frauen) hervor. Danach haben die 80er Jahre mit permanenter
Überproduktion und ständig neuem Oberflächendesign die
„Symboldienstleister“ an die Spitze gebracht, für die ästhetische
Distinktionsformen entscheidend sind: „das Leben als infinitive
Distinktionsreihe, die fortwährende Abgrenzung von den vielen anderen“
(Vgl Göschel 94).
Ob das im Westen nach 1968 tatsächlich so fortging, soll hier nicht
diskutiert werden. Bei Harry Nutt in der taz-Beilage war zu lesen, dass
nach 68 nichts mehr gekommen sei. ,,Alle Altersgruppen danach - ob nun
die Null-Bock, die Sponti- oder die Schlaffi-Generation - begründeten
keinen Generationszusammenhang - sie waren vornehmlich damit
beschäftigt, sich von den Achtundsechzigern abzuheben. ... Der
Generationskonflikt unserer Tage ist keiner mehr zwischen Alt und Jung.
Er besteht vielleicht allein darin, nach 1968 kein prägendes
Kollektivereignis gefunden zu haben." (Nutt)
Trotz dieser Negativbilanz möchte ich die von Albrecht Göschel
rekonstruierte westdeutsche Erfolgsgeschichte zum Vergleich
heranziehen. Sie wird vielleicht auch nur vor dem Hintergrund der DDR
so plastisch. Auf der westlichen Seite die Durchsetzung eigener
Ansprüche, bei der Personalität gegen Repression standhielt und sich
moralisch behaupten konnte. Auf der anderen Seite, bei den ostdeutschen
Altersgenossen oder Parallel-Generationen, trifft man (ausgenommen
vielleicht die erste) auf keine vergleichbare Erfolgsgeschichte; keiner
Vergleichsgeneration gelang hier ein merklicher Umbruch.
Es ist wegen der Konfliktunterdrückung im Osten von einer
Gesellschaft „stillgestellter“ Konflikte (Niethammer) und der
„reduzierten Expression von Generationen“ (Göschel 97/ 13) die Rede und
gefragt worden, ob das Generationsmodell auf die DDR überhaupt
anwendbar wäre, ob es hier nach der Flakhelfer/Aufbaugeneration
überhaupt noch eine Generation im Mannheimschen Sinne gegeben habe.
Der Austausch darüber hält noch an. Festzuhalten wäre schon, dass
Generationen dann wirksame Verbände werden, wenn die kulturellen
Konkurrenzen zwischen sozialen Bewegungen und Strömungen
bedeutungsvoller, die Klassenkonkurrenzen dagegen schwächer werden.
Danach wäre für die DDR mit stärker ausgeprägten Generationskonflikten
zu rechen. Weiter wurde übereinstimmend festgestellt, angemerkt, dass
die Generationslagerungen im Osten eher bei Intellektuellen und
Künstlern ausgeprägt waren, die Bevölkerungsbreite aber nicht
erreichten. Dieses Phänomen wird freilich auch an westlichen
Gesellschaften beobachtet. Es wäre also zu präzisieren, welche
Sozialgruppen oder Sozialmilieus tatsächlich parallel betrachtet und
verglichen werden können. Da stoßen wir freilich auf die Schwierigkeit,
dass für „den Westen“ fast nur die gesellschaftsprägenden Schichten -
sprich der gebildete Mittelstand - generationsdifferenzierend
untersucht worden sind.
Versuchen wir dennoch einen - freilich oberflächlichen - Vergleich.
Für den Osten werden die Geburtsjahrgänge etwa 1922 bis etwa 1931 in
der Literatur die „Aufbaugeneration“ genannt. Ganz korrekt ist das
nicht, denn ihre prägende gemeinschaftliche Erfahrung sind die NS-Zeit
und der Krieg. Angemessener ist es schon, auch hier Heinz Bude und
anderen zu folgen und von der Hitlerjungen- oder Flakhelfer-Generation
zu sprechen. Die ist im Osten mit der untersuchten Generation West nach
Erlebnishorizont und prägenden Eindrücken völlig identisch, nur
erlebten sie das Gleiche mehrheitlich aus der Perspektive anderer
Sozialmilieus. Im Osten stiegen sie aus unterbürgerlich-proletarischen
Schichten auf und organisierten den Aufbau Ost. Ihr Aufbauerlebnis
hatten sie im Osten nicht als umtriebige Unternehmer, sondern als
„Rädchen und Schräubchen“ einer Großorganisation. Sie waren auch nicht
auf gleiche Weise „skeptisch“ und ideologiedistanziert (wie das
Schelsky für die Westler bemerkte), sondern wurden für ihren tüchtigen
Einsatz politisch-ideologisch motiviert. Sie konnten sich zudem nicht -
wie es für westdeutsche Mittelschichten charakteristisch war - auf die
traditionellen kulturellen Werte ihrer Herkunft-Milieus zurückziehen.
Die ostdeutschen Aufsteiger gerieten auch kulturell unter Druck. Ihre
Werte galten wenig, sie sollten sich an einer gewendeten bürgerlichen
Kultur emporbilden. Aufgrund ihrer milieuspezifischen Alltagskultur und
ihrer NS-Sozialisisation zu Gemeinschaftsdienst und Disziplin, wollten
sie schließlich lebende Idealbilder für Arbeit, Dienst,
Pflichterfüllung und Ordnung sein – wie biographische Interviews mit
ihnen das auch ausweisen.
Von ihnen haben viele noch in den 40ern die Vorstudienanstalten und
ABF besucht und danach studiert. Sie begannen bereits ab Mitte der 50er
die neue Hochschullehrergeneration zu bilden. Mit ihnen rechnete der
Reformer Ulbricht wie es der Parteichef Ulbricht vermochte, sie weiter
zu disziplinieren. Aus ihnen rekrutierte sich bald der Parteiapparat
der SED vornehmlich. Nur wenige von ihnen eroberten sich selbständige
Positionen in der Wissenschaft, fast alle wurden sie zuverlässige
Unteroffiziere aber keine 68er.
Ähnlich also in Ost und West die HJ- und Flakhelfer als
Aufbaugeneration; auf gegensätzliche Weise hatten die von ihnen
akzeptierten Alten in der Politik das Sagen. Doch während im Westen die
„jungen Unternehmer“ unpolitisch und familienorientiert waren,
kommandierten die politischen Alten im Osten die Aufbaugeneration
direkt: sie wurden politisch ausgerichtet und antifaschistisch
motiviert. Hier war der Aufbau ein Aufstieg aus Unterschichten durch
Staatsdienst, weil Staat und Partei die universellen Arbeitgeber waren.
Der Westen dagegen rekonstruierte die bürgerlichen Eliten.
Zwar schon mit ihnen, vor allem aber aus den Jahrgängen danach,
entstand im Osten eine neue wissenschaftliche und künstlerische
Intelligenz, gleichfalls in einer bis dahin unbekannten Dimension. Es
sind vor allem die Geburtsjahrgänge von etwa 1932 bis 1940, eine Art
„Zwischen - Generation“ („Kriegskinder“). Bei Göschel und anderen
kommen diese Jahrgänge nicht selbständig vor, er schlägt die 30er
Jahrgänge den „Flakhelfern“ zu. Das ist wohl nicht zu halten.
Vielleicht muss überdies bedacht werden, dass die Generationenfolge bei
den unterbürgerlichen Schichten (und wohl auch im Osten) anders
ausfallen könnte, weil die Struktur des Lebenslaufs vom bürgerlichen
Modell abweicht: Mündigkeit, Berufseintritt, Familiengründung und
Elternschaft liegen hier um drei bis zehn Jahre früher als im
bürgerlichen Milieu. Die Phasen und Übergänge des Lebenslauf
konstituieren zwar keinen Generationszusammenhang, haben aber Einfluss
darauf, zwischen welchen Geburtsjahrgängen des jeweiligen Milieus er
sich bilden kann.
Die Jahrgänge (etwa ab 1932) waren nicht durch die HJ zu Disziplin
und Ordnung sozialisiert und nicht vom enttäuschten Glauben an den
Führer zu einer neuen politischen Weltanschauung übergewechselt. Ihre
entscheidenden Kindheitserlebnisse waren Krieg und Kriegsende: Danach
wuchsen sie hinein in die „Nachkriegsvielfalt“. Als sie die Schule
beendeten, war der höhere Bildungsweg für sie schon eine
selbstverständliche Möglichkeit. Sie wurden auch besser ausgebildet als
die Vorgänger und verbanden mit der sozialistischen Utopie sowohl ihre
wissenschaftlichen, künstlerischen, pädagogischen usw.
Zielvorstellungen als auch den Anspruch auf Selbstverwirklichung.
Vielleicht war ihr prägendes Erlebnis die Spaltung der Welt. Sie
sahen, wie neben ihrer Lebenswelt „der Westen“ entstand. Ihre
politische Prägung erfuhren sie durch die Umwälzungen anfangs der 50er
Jahre, durch den 17. Juni, durch die Krise nach den Stalin-Enthüllungen
und durch das Aufbauprojekt der frühen 60er, in das sie bereits voll
eingebunden waren. Sie hatten eine individuelle Ost-West-Alternative
(in dieser Gruppe ist die Westwanderung am stärksten gewesen, 50% der
Flüchtlinge waren jünger als 25 Jahre). Die offene Grenze und der
westdeutsche Sog waren für sie Dauerofferten zum Gehen. Auch mussten
sie nicht mehr wegen der Aufstiegschancen im Osten bleiben; wenn sie
blieben, war das bei vielen eine Entscheidung. Vielleicht ist es auch
wichtig geworden, dass ihre Jugendphase bereits von der amerikanischen
Popularkultur beeinflusst war. Das hob sie mental von der militärisch
geformten ersten Aufbaugeneration ab. Ihre politischen Konflikte trugen
sie gerade mit diesen „Unteroffizieren“ der HJ-Generation aus, die
nicht zur Generation ihrer Eltern gehörten (die waren mehrheitlich
älter und gehörten zur „Weimarer“ Generation).
Die Aussagen über diese Generation sind noch nicht sehr präzis (und
durch eigene Erfahrung beeinflusst), aber vielleicht kann man dennoch
gerade in diesen Jahrgängen eine den 68ern im Westen vergleichbare
Gruppierung sehen. Sie wäre als "nachstalinistische Aufbaugeneration"
zu fassen, deren jugendliche Orientierungsphase mit einem enormen
Modernisierungsschub zusammenfiel. Seine sozialistische „Bewältigung“
sahen sie als ihre Aufgabe an. Eine solche Möglichkeit zur
Identifikation bot die ostdeutsche Gesellschaft in den folgenden
Jahrzehnten nicht mehr.
Allerdings: eine Revolte haben sie nicht veranstaltet (ihre Ideale
waren die wissenschaftlich-technische Revolution und das NÖSP). Der
politische Revolutionsbegriff war bereits besetzt und die
„reformerische Wende“ ging eher vom XX. Parteitag der KPdSU in Moskau
aus. Und so ist es sicher richtig, wenn festgestellt wurde, dass die
neue Generation teilweise in den schon bestehenden Generationenverbund
hineinadoptiert worden ist. Man mag auch festhalten, dass sie keinen
Anspruch auf eine Sonderstellung aufgrund ihrer wissenschaftlichen
Kompetenz durchsetzte. Das lag einerseits daran, dass die herrschende
Partei keine kritische Instanz Wissenschaft neben sich dulden mochte.
Andererseits lag hier eine Anfangs-Situation vor, die dieser Generation
eine einzigartige Möglichkeit bot, kulturell prägend zu wirken. Wie
weit konnte sie diese Gelegenheit nutzen? Damit bin ich bei der vierten
Frage, der nach einer vergleichbaren Wende im geistigen Format der
Gesellschaft.
Gab es im Osten eine mit 68 vergleichbare kulturelle Wende?
Die kulturelle Problemlage könnte anschaulich werden, wenn wir uns
an die kulturelle Verfassung der ostdeutschen Gesellschaft gegen Ende
der 50er erinnern. Die akademisch gebildeten Eliten waren bereits kurz
nach dem Kriege wegen ihrer Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten
geflohen, waren entlassen oder vertrieben worden. Später wurden auch
andere Wissenschaftler, Künstler, Publizisten wegen ihrer "bürgerlichen
Gesinnung" verdrängt. Wie in allen anderen Bereichen auch (Ausnahmen
bildeten die Mediziner und die Pastoren) , waren die Aufsteiger aus den
Unterschichten auch in der Wissenschaft beinahe unter sich. Der
kulturelle Horizont war auch objektiv stark eingeengt: sowjetischer
Kultureinfluss und die klassisch orientierten Bildungsvorstellungen der
Arbeiterbewegung richteten sich in den 50er Jahren gleichermaßen gegen
die Traditionen der Arbeiterkultur wie gegen die bürgerliche Moderne,
gegen die linke Avantgarde wie gegen alle Formen der Massenkultur.
Diese kulturelle Situation ist mit der westdeutschen überhaupt
nicht zu vergleichen. War die 68er Generationsperspektive durch die
Frage geprägt, wie eine erstarrte Kultur aufgebrochen werden kann,
fragten die Ostdeutschen, wie eine Gesellschaft ohne eigene Kultur
gestaltet werden könne. Die "nachstalinistische Aufbaugeneration"
konnte gar keine Traditionsbestände einreißen. Das war längst mit
großer Radikalität geschehen. Bekanntlich galten Kommunisten als
konsequente Vernichter aller heiligen Güter bürgerlichen Lebens, voran
der Familie. Jetzt ging es im Gegenteil darum, Strukturen einer neuen
Kultur zu flechten, eine gewissen Normalität aller Bereiche des
geistigen Lebens zu erreichen. In dieser Situation begann die
Generation der jungen Hochschulabsolventen ein eigenes
„wissenschaftlich-künstlerisches Milieu“ zu bilden. Misst man an den
parteioffiziellen Verlautbarungen, gewann sie aktuell die „kulturelle
Definitionsmacht“ nicht. Tatsächlich begann sie mit den 60er über die
eigenen Kommunikationskreise hinaus die Denkweise und den Lebensstil
der neuen Intelligenz zu bestimmen. Die nachgewachsene Bildungsschicht
war differenziert und es lassen sich deutlich Bezugs- und
Deutungsgruppen ausmachen, die das Lebensgefühl dieser Generation
„repräsentieren“. Sie hatten bald - von den Künsten über die Mode und
das Alltagsdesign bis in den Film und die journalistischen Formen -
beträchtlichen kulturellen Einfluss.
Es bildeten sich kulturelle Szenen, von denen nachhaltige
Anregungen für die Kultur der ostdeutschen Gesellschaft ausgingen. Axel
Bertram schrieb (über sich selbst und andere) junge Designer,
Modemacher, Fotografen, Künstler, dass sie Zeitschriften,
Ausstellungen, Filme, jede mögliche Öffentlichkeit als „eine Art
Probebühne“ ansahen, auf der sie „voller Überzeugung ihre unerprobten
Lebensformen“ ausbreiteten. Was sie antrieb, war ihr eigenes Bedürfnis
nach Vergewisserung. Die eigene Gesellschaft und ihr weiteres Umfeld
boten dafür keine Vorbilder, unbefangen machten sie sich selbst zum
Maßstab, und „sie suchten ihre Mission auf Gründe zu stellen und diese
Gründe zu systematisieren“ (Bertram 74). Sie inszenierten den Streit um
neue Lebensformen und führten ihn mit Grundsatzartikeln,
philosophischen Debatten, mit Gedichten, Romanen und Filmen, vor allem
aber mit praktischen Entwürfen für alle Seiten des Alltagslebens - vom
Städtebau bis zu den partnerschaftlichen Umgangsformen. Vielleicht sind
diese unspektakulären Entwürfe doch verwandt mit den kulturellen
Wandlungen, deren Beginn die Gründung der "Kommune 1" am Neujahrstag
1967 markierte?
Diese Altersgruppe erlebte nach dem Mauerbau eine „Ankunft im
Alltag“, wie es der Titel einer Erzählung von Brigitte Reimann aus dem
Jahre 1961 vorgab. Tatsächlich wurde der Alltag des eigenen Lebens
„entdeckt“ - und in den Diskussionen der jungen Intelligenz dieser Zeit
reflektiert. Nach den zurückliegenden Jahrzehnten mit ihren immer neuen
Veränderungen und Unsicherheiten war das eine verständliche Reaktion,
für die es im Westen so keine Parallele gibt.
Wahrscheinlich hat das Albrecht Göschel übersehen als er schrieb:
„Auch in der DDR entstehen damit Bedingungen, die zu einem neuen Milieu
führen müssten: zu dem des Wissenschaftlers, der kulturell oder in
seiner kulturellen Definitionsmacht das dominierende Milieu der 50
Jahre, in der DDR die Arbeiterschaft, in der BRD das private
Unternehmertum, ablöst. Die dafür notwendige ‚subjektive
Modernisierung‘, die durch Autonomie von Lebensstilen zu erreichen ist,
wird jedoch unter der zentralistischen ‚Erziehungsdiktatur‘ der DDR
verhindert.“ (Göschel 97/45) Bevor daran gegangen wird die möglichen
Wirkungen eines rigiden Erziehungsapparates abzuschätzen, wäre zu
bedenken, dass "Autonomie der Lebensstile" nicht voraussetzungslos ist.
Sie bedarf auch fester kultureller Konturen - generell wie in den vom
einzelnen akzeptierten Milieus. Ihnen gegenüber gewinnt der einzelne
seine Individualität. Überdies wäre das Maß "subjektiver
Modernisierung" nur an der "Normalität" der Herkunftsmilieus wie an den
Möglichkeiten der neuen Situation zu finden.
Doch Göschel trifft seine Feststellung gar nicht für die hier
dargestellte „nachstalinistische Aufbaugeneration“ der 30er
Geburtsjahrgänge, sondern sieht die den 68ern des Westens parallele
Ost-Generation erst mit den 40er Jahrgängen sich formieren. Tatsächlich
entspräche das dem Alter der 68 eher. Doch wahrscheinlich kommen sie
für einen Vergleich weniger in Frage, weil sie durch ganz andere
Erlebnisse geprägt sind und weder politisch noch kulturell
vergleichbare Gestaltungsmöglichkeiten hatten.
Die in den 40er Jahren Geborenen waren fast alle Jungpioniere, sie
legten das Abitur zwischen 1958 und 1968 ab, waren Studierende zwischen
1963 und 1973. Sie bemerkten noch das Ende Ulbrichtscher Reformpolitik
mit dem 11. Plenum des Zentralkomitees der SED 1965. Doch den
„Kahlschlag“ erlebten sie mehr als Beobachter, nicht als betroffene
Künstler, Jugendfunktionäre, Medienleute usw. Ihre Aufbruchs- und
Erfolgsphase war der politische Übergang von Ulbricht zu Honecker und
die relative Liberalisierung 1971-1976 (Zulassung der Rockmusik,
Weltfestspiele 1973). Der dann einsetzende Umschwung in die Langeweile
trieb ihnen das große gesellschaftliche Engagement aus, sie wurden
ähnlich den westdeutschen "Romantikern" auf die mitmenschlichen
Beziehungen gelenkt. Und tatsächlich finden sich bei ihnen adäquate
Momente zu dem, was Göschel und andere für den Westen die „romantischen
Kritik der Humandienstleister“ genannt haben - auch im Osten gab es ab
1972 den Boom der Soziokultur usw.
Hartmut Zwahr sieht in ihnen die „eigentlichen Kinder der Republik“
(Zwahr 451), Göschel den „idealistischen homo faber“ (und trifft damit
mehr die nachstalinistische Zwischengeneration). Vielleicht spielen die
vierziger Jahrgänge Ost bereits in jene Charakteristik hinüber, die er
in seiner Studie zum Kulturbegriff Ost erst bei den Jahrgängen des
nächsten Jahrzehnts (die Kinder der 50er) ausmachte. Er entdeckte bei
ihnen drei (durch Rückgriff wiederbelebte) Formen kultureller
Milieubildung: Boheme, urchristliche Gemeinde ohne Propheten und die
konspirative Avantgarde in der SED. Das freilich deutet nicht darauf
hin, in ihnen die Parallelgestalt zu den 68ern im Westen zu vermuten.
Vielleicht kann der Unterschied der vierziger Geburtsjahrgänge zur
älteren „zweiten ostdeutschen Aufbaugeneration“ deutlich werden, wenn
ich zum Abschluß eine Reihe von Namen nenne, von Künstlern und
Politikern, die einen gewissen Bekanntheitsgrad haben und die jeweils
für die beiden Generationen stehen können (1930-39 je einen, 1940-48 je
einen). Es wäre zu prüfen, in welcher Altersgruppe sich mehr
Ähnlichkeiten mit den 68ern des Westens finden.
Für die Jahrgänge 1930 – 39 stehen Adolf Endler, Erik Neutsch,
Alexander Schalck-Golodkowski, Brigitte Reimann, Maxi Wander, Ulrich
Plenzdorf, Rudolf Bahro, Wolf Biermann, Jurek Becker, Manfred Krug,
Helga Königsdorf, Jens Reich, Volker Braun. In Gesinnung, Anspruch und
sozialem Engagement ließen sich einige verwandte Züge finden. Das
dürfte bei typischen Vertretern der Jahrgänge 1940 – 48 nicht ganz so
sein. Denn dafür stehen Namen wie Joachim Gauck, Monika Maron, Konrad
Weiß, Rainer Eppelmann, Wolfgang Thierse, Ibrahim Böhme, Bärbel Bohley,
Sabine Bergmann-Pohl und Gregor Gysi.
Was an den beiden Aufzählungen auffällt, ist die ungleiche
Häufigkeit von Künstlern und Politikern. Sie ist nicht der Auswahl
geschuldet, sondern entspricht den realen Handlungsbereichen: die
"nachstalinistische Aufbaugeneration" ist in der Politik wenig
vertreten, die „Romantiker“ der ersten DDR-Generation scheinen - nach
langer Abstinenz - darin inzwischen stark zu sein. Für mich ist auch
dieser Unterschied ein Hinweis auf die Realität der hier angenommenen
Generationszusammenhänge und vor allem darauf, dass es lohnen könnte,
solche Vergleiche weiterzutreiben.
Nachwirkungen
Ohne Zweifel haben Fragen wie "Wann war 68 im Osten"? (oder "wer
war der Ulbricht des Westens?") einen heuristischen Wert und lassen uns
die getrennte Vergangenheit der Deutschen besser als eine Geschichte
begreifen. Vielleicht konnte auch der hier angedeutete
West-Ost-Vergleich – bei allen Einschränkungen –sichtbar machen, dass
objektive "Modernisierungsprozesse" in beiden deutschen Gesellschaften
stattfanden, aber recht verschieden abliefen, von anderen kollektiven
Subjekten getragen oder vorangetrieben wurden und auch subjektiv
unterschiedlich verarbeitet worden sind. Während sich im Osten die
nachrückenden Generationen nicht so deutlich mit eigenen Ansprüchen
profilierten, mit ihnen kein weitgreifender und kein so deutlicher
Neuansatz verbunden war und sie sich auch kulturell recht verschieden
durchsetzen konnten, war das im Westen zumindest bei den 68ern anders.
Nach Meinung vieler Autoren konnten sie Generationskonflikte
erfolgreich für sich austragen und so die Gesellschaft der
Bundesrepublik nachhaltig stabilisieren. Vergleichbares ist den
Funktionseliten des Ostens - das Ende der DDR bezeugt es - nicht
gelungen. Freilich haben wir dabei vor allem die Politik im Blick.
Ob die Impulse, die dabei von den 68er ausgegangen sind - zentral
ihre Utopie vernünftiger Gestaltbarkeit moderner Gesellschaften – noch
immer wirken, ob die Idee einer zivilen Gesellschaft mit engagierten
autonomen Bürgern noch Realisierungschancen hat, ist ein anderes Thema.
Da aber keine deutsch-deutsche Debatte Demokratie versus Diktatur
abgeht, ohne dass von westlicher Seite die 68er Traditionen angerufen
und vorgehalten werden, sei eine kleine Nachbemerkung gestattet.
Als Heiner Meulemann in seiner jüngst erschienenen Studie „Werte
und Wertewandel“ die verfügbaren empirischen Daten zum politischen
Engagement der Deutschen in Ost und West vergleichend interpretierte,
kam er zu einem naheliegenden, aber doch auch verblüffenden Schluss.
„Politisches Interesse, Informationssuche und Diskussionsbereitschaft
sowie die Identifikation mit der Demokratie sind in beiden Landesteilen
gleich.“ Aber warum? Im Westen, weil es dort 68 gegeben hat, im Osten,
weil es 68 hier nicht gegeben hat. (Meulemann 367). Das sollte zu
denken geben.
Zitierte Literatur
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Gestaltungsvorstellungen in den sechziger Jahren, in: Dorothea Melis
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Zwahr, Hartmut, Umbruch durch Aufbruch: Die DDR auf dem
Höhepunkt der Staatskrise 1989. In: Hartmut Kaelble, Jürgen Kocka u.
Hartmut Zwahr (Hrsg.), Sozialgeschichte der DDR, Stuttgart 1994.
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