KULTURATIONOnline Journal für Kultur, Wissenschaft und Politik
Nr. 24 • 2021 • Jg. 44 [19] • ISSN 1610-8329
Herausgeberin: Kulturinitiative 89
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ThemaKulturation 1/2004
Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn: Kultur
Tomasz G. Pszczólkowski
Die Wahrnehmung der DDR und der BRD in der polnischen Öffentlichkeit vor 1989
Beitrag auf der Tagung "Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn - wirtschaftliche und kulturelle Aspekte der neuen europäischen Situation" im Februar 2004
[Beitrag auf der Tagung "Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn - wirtschaftliche und kulturelle Aspekte der neuen europäischen Situation" im Februar 2004 ]

I. Einleitende Bemerkungen:
Vom Interesse der Öffentlichkeit an Deutschland in Polen


Über das Bild der Deutschen in Polen gibt es bereits mehrere Publikationen. Das Thema ist Gegenstand von historischen, politologischen und soziologischen Untersuchungen, dazu äußern sich Politiker, es interessiert aber auch Schriftsteller und last not least die Bürger. Mein Vortrag soll mehr der Kulturproblematik gelten, fällt er doch in die Sparte "Kulturell Trennendes und Verbindendes in Geschichte und Gegenwart der Nachbarländer". Da nun der Kulturbegriff ziemlich voluminös ist, lege ich meinen Ausführungen die folgende Definition zu Grunde: Kultur ist die Gesamtheit der Lebensformen eines Volkes samt seinen sozialen und politischen Einrichtungen, Gebräuchen und Lebensordnungen. Er umfasst solche Bereiche wie Politik, Recht, Sozialordnung, zwischenmenschliche Beziehungen, aber auch die "eigentlichen" Kulturgebiete wie Kunst, Literatur und Wissenschaft.

Ich soll über kulturelle Gegensätze und Gemeinsamkeiten zwischen Polen und Deutschen in der Vergangenheit sprechen, als es noch zwei deutsche Staaten mit unterschiedlichen politischen und sozialökonomischen Systemen gab, und über die Wahrnehmung dieser Staaten und seiner Bewohner in der polnischen Öffentlichkeit, d. h. sowohl unter der Masse der Bevölkerung als auch in den Medien. Diese Vergangenheit wirkt für die ältere Generation bis in die Gegenwart hinein. Für die in den 80er Jahren Geborenen ist die Zeit der DDR und der Volksrepublik Polen etwa ebenso fremd wie den Älteren die Wilhelminische Ära oder selbst die Weimarer Republik.

Die Wahrnehmung der Deutschen aus Ost und West ist je nach Generation und je nach der Zeit, in der sie untersucht wurde, unterschiedlich: Menschen, die den 2. Weltkrieg und die Nazibesatzung erlebt haben, sind geprägt von dieser negativen Erfahrung. In der Fachliteratur ist dokumentiert, dass in dieser Generation in den ersten Nachkriegsjahren Hass bzw. sehr negative Einstellungen gegenüber den Deutschen sehr verbreitet waren. Als 1949 die beiden deutschen Staaten entstanden, sahen die Polen darin, der offiziellen Propaganda zum Trotz, keinen Anlass, ihre Einstellungen zu revidieren, im Gegenteil, sie betrachteten die Deutschen in Ost und West gleichermaßen skeptisch. Von den negativen Erfahrungen waren alle Schichten der polnischen Öffentlichkeit ähnlich betroffen. Man führte damals keine Meinungsforschungen, die die Einstellungen gegenüber den Deutschen hätten messen können. Vielmehr wurde die öffentliche Meinung von den Intellektuellen und Politikern selbst kreiert und geprägt[1]. Die jüngere Generation der im und einige Jahre nach dem Krieg Geborenen sieht die Deutschen häufig mit den Augen ihrer Eltern und Großeltern, obwohl die Einstellungen ihnen gegenüber bereits differenziert sind und vom Umgang mit ihnen - etwa bei Reisen oder persönlichen Kontakten - anhängig sind. Die jüngste Generation der heute 30-Jährigen und jüngeren Menschen hat wiederum ein im Großen und Ganzen positives Verhältnis zu den Deutschen, für sie ist auch die Teilung Deutschlands nur ein historisches Faktum, mit dem sie weder irgendwelche Erfahrungen noch Erlebnisse verbinden, die sie ja altersbedingt sowieso nicht haben.

Das Interesse an der heute nicht mehr existierenden DDR ist in der Wissenschaft in Polen sehr gering. Ohne Übertreibung kann man sagen, dass die DDR-Forschung ein vernachlässigtes Gebiet der Deutschlandforschung ist. Es gibt wenige Publikationen über die DDR, sowohl aus der Zeit vor als auch nach der Wende. Auch gibt es so gut wie keine wissenschaftlichen Untersuchungen zum Kulturvergleich zwischen beiden Ländern. Das mangelnde Interesse an der DDR-Problematik seitens der Wissenschaft bedeutet aber nicht, dass die DDR ein vergessenes Kapitel der deutschen Geschichte ist. Im Gegenteil, in der mittleren und älteren Generation leben Erinnerungen weiter, die auf Erfahrungen mit der DDR gründen. Eine Durchsicht der polnischen Internetseiten mit den Schlüsselwörtern "DDR und VRP" im Herbst 2003 mit der Suchmaschine Google ergab wenige Treffer - nur etwa 170. Davon waren noch weniger Treffer direkt auf die Wechselbeziehungen zwischen der DDR und Polen bezogen. Einige dieser Suchergebnisse sollen nachstehend besprochen werden.

Das Interesse an der Volksrepublik Polen in Deutschland, wie das Interesse der deutschen Öffentlichkeit an Polen überhaupt scheint gering, ich würde sogar sagen - es ist viel geringer als das Interesse der Polen an Deutschland. Hinzu kommen die in Deutschland noch verbreiteten Negativurteile über Polen, die bestenfalls aus Unkenntnis des östlichen Nachbarn und meistens aus Stereotypen resultieren.

Das Problem der Einstellung der Polen gegenüber den Deutschen beschäftigte in der Zeit der Volksrepublik vor allem Historiker[2]. Den Gegenwartsfragen galten publizistische Berichte über die wirtschaftlichen und kulturellen Erfolge im "Bruderland DDR" einerseits und Meldungen über das Aufleben des Revanchismus, den Revisionismus sowie die Remilitarisierung der Bundesrepublik andererseits.

1977 fand eine wissenschaftliche Konferenz über die Stereotype der Deutschen in Polen und der Polen in Deutschland statt. Die Einstellungen gegenüber den DDR-Bürgern waren zwar Gegenstand von Untersuchungen, aber deren Ergebnisse sind fraglich und wurden nicht veröffentlicht bzw. als vertraulich behandelt[3]. Das betrifft unter anderem eine demoskopische Untersuchung in der 2. Hälfte der 80er Jahre. Erst nach der Wende von 1989/1990, mit der Überwindung von ideologischen Frontstellungen zwischen dem Westen und Osten, wurde es möglich, sich mit den Einstellungen der Polen gegenüber den Deutschen in beiden Teilen des ehemals geteilten Deutschlands wissenschaftlich zu beschäftigen. 1992 wurde ein deutsch-polnisches Symposium in Görlitz über die Vorurteile zwischen Polen und Deutschen veranstaltet. Die Ergebnisse dieses Symposiums wurden veröffentlicht[4].

Über die Stereotype könnte man natürlich mehrere Vorträge halten. Meine Aufgabe in diesem Forum soll vielmehr darin bestehen, über die Wahrnehmung der Deutschen durch Polen in den damals bestehenden zwei deutschen Staaten zu sprechen. Dabei möchte ich die wissenschaftlichen und publizistischen Betrachtungen zu diesem Thema mit eigenen Erfahrungsberichten verbinden.

Unter den wissenschaftlichen Publikationen über Deutschland, die auch über die Wahrnehmung der Deutschen in der DDR und in der Bundesrepublik Aufschluss geben, seien unter anderem folgende Titel genannt: Mieczyslaw Tomala, "Wenn man auf Deutschland und die Deutschen blickt. Von der Feindschaft zur Verständigung"[5]; Ludwik Janiszewski, "Die Deutschen in dem Bewusstsein der Polen. Ein soziologischer Abriss"[6]; Elzbieta Stadtmüller (Hrsg.) "Die Deutschen als Nation und Deutschland als Staat 1961-1996"[7]; Tomasz Szarota, "Deutsche und Polen. Gegenseitige Wahrnehmung und Stererotype"[8] u. a. Dabei handelt es sich überwiegend um Publikationen, die auf historischen, politologischen und soziologischen Untersuchungen basieren. Zum Thema Wahrnehmung der Deutschen in Polen gibt es außer Buchveröffentlichungen natürlich auch zahlreiche Artikel in Zeitungen und Zeitschriften, es gibt auch Fernseh- und Zeitungssendungen und mehrere Filme. Ich klammere sie hier aus, erwähne sie lediglich der Vollständigkeit der Ausführungen halber. Während Buchveröffentlichungen zur deutsch-polnischen Problematik meistens nur einen relativ geringen Kreis von Abnehmern erreichen, sind Zeitungen und andere Massenmedien viel publikumswirksamer. Ich nenne hier unter den ersteren das inzwischen zum Standardwerk gewordene Buch in der Redaktion von Ewa Kobylinska, Andreas Lawaty und Rüdiger Stephan "Deutsche und Polen"[9] und die unter demselben Titel, aber mit zum Teil verändertem Inhalt erschienene Publikation von Andreas Lawaty und Hubert Orlowski[10]. Unter den Periodika seien einige Titel genannt: das deutsch-polnische Magazin Dialog (Hamburg); Pressespiegel Polen (Berlin); Inter Finitimos - Wissenschaftlicher Informationsdienst deutsch-polnische Beziehungen (Osnabrück); Acta Universitatis Wratislaviensis Niemcoznawstwo (Wroclaw /Breslau); Borussia (Olsztyn /Allenstein); Zblizenia. Polska - Niemcy (Annäherungen) (Wroclaw /Breslau); Studia Niemcoznawcze - Studien zur Deutschkunde (Warschau); Ansichten. Jahrbuch des Deutschen Polen-Instituts Darmstadt (Wiesbaden); Transodra. Deutsch-polnisches Informationsbulletin (Potsdam) u. a.


II. Unterschiedliche und gleiche Wahrnehmung der Ost- und Westdeutschen

Eine allgemeine methodologische Bemerkung scheint mir an dieser Stelle besonders wichtig zu sein: Vor 1989 war das Deutschlandbild in Polen von dem ideologischen Gegensatz zwischen dem demokratisch-marktwirtschaftlichen System in der Bundesrepublik und dem realsozialistischen System in der DDR und in Polen geprägt. Einerseits herrschte in der polnischen Öffentlichkeit, milde ausgedrückt, eine skeptische Einstellung gegenüber der Bundesrepublik, verursacht unter anderem durch revisionistische Tendenzen der Vertriebenenverbände und die sie unterstützenden Parteien und offiziellen Stellen. Auch die Remilitarisierung der Bundesrepublik wurde als ein Faktor der negativen Beeinflussung des Deutschlandbildes der polnischen Bevölkerung gesehen. Andererseits hatten die Polen eine misstrauische Einstellung gegenüber der DDR, bedingt unter anderem durch historische Ressentiments gegenüber den Deutschen und durch negative Erfahrungen der polnischen Bürger etwa bei Grenzkontrollen an der deutsch-polnischen Grenze. Die Polen empfanden zugleich, ebenso wie die Ostdeutschen gegenüber den Polen, das Verhältnis zu ihren Nachbarn als eine zwangsverordnete Freundschaft[11]. Dennoch bewunderten viele Polen die Deutschen wegen ihres hohen Lebensniveaus, wegen ihrer Sozialleistungen, wegen der Qualität ihrer Technologie, ihrer wirtschaftlichen Leistungen usw.

Die Polen begannen zwischen Deutschen in Ost und West nicht gleich 1949, dem Entstehungsjahr der beiden deutschen Staaten zu unterscheiden, und auch nicht nach dem Görlitzer Vertrag vom 6. Juli 1950 über die "Friedensgrenze" an der Oder und Neiße zwischen der DDR und Polen. In der Öffentlichkeit blieb man, der offiziellen Propaganda zum Trotz, auch nach der Entstehung des ersten "Arbeiter- und Bauernstaates" auf deutschem Boden misstrauisch gegenüber den Ostdeutschen. Den Westdeutschen gegenüber war man, was demoskopische Untersuchungen bestätigen, noch misstrauischer. Um über die Ursachen der Skepsis gegenüber den Deutschen Aussagen machen zu können, sollte man die historische Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen in der Nachkriegszeit kennen. Die Geschichte dieser Beziehungen lässt sich an einigen Meilensteinen messen: Nach dem zweiten Weltkrieg wurden bis 1950 einige Millionen Deutsche hinter die Oder- und Neiße-Linie umgesiedelt oder - im deutschen Sprachgebrauch - vertrieben. Viele von ihnen kamen in die DDR. Es sei angemerkt, was in Deutschland allzu oft vergessen wird, dass auch polnische Bürger aus ihrer Heimat in den ehemaligen polnischen Ostprovinzen umgesiedelt wurden und unter anderem in die ehemaligen deutschen Ostgebiete zogen. Das hätte eigentlich ein Bewusstsein der Schicksalsgemeinschaft bei den betroffenen Vertriebenen bzw. Umsiedlern in Polen und bei den Deutschen in Ost und West fördern können. Aber die Politik der beiden deutschen Staaten einerseits und der Volksrepublik Polen andererseits verhinderte aus nahe liegenden Gründen das Aufkommen derartiger Einstellungen. Außer der Tatsache, dass in Polen und in der SBZ unter dem Druck der UdSSR die kommunistische Staatsordnung eingerichtet wurde, war für die Deutschen der Verlust ihrer Gebiete eine der schmerzhaftesten Folgen des Zweiten Weltkrieges. Die Polen verdankten ihre neue Westgrenze der UdSSR, die diese Grenze zudem mit ihrer Macht garantierte. So verstärkte sich die Abhängigkeit Warschaus von Moskau. Die DDR musste - gegen anfängliche Widerstände, vor allem von Seiten der Regierung Wilhelm Piecks - 1950 im Vertrag von Görlitz die Grenze an Oder und Neiße feierlich anerkennen. Diese Tatsache wurde in der kommunistischen Propaganda der beiden Länder als ein Neuanfang in den Beziehungen zwischen Deutschen und Polen gewertet, obwohl die Bevölkerung Polens weiterhin misstrauisch gegenüber den Deutschen war. Ein Paradox der Zeit nach 1945 in Polen war, dass - wie Klaus Ziemer schreibt - "das Spielen der 'deutschen Karte' [...] sich als das wohl erfolgreichste Instrument [erwies], eine zumindest zeitweilige Bindung größerer Teile der Gesellschaft an das Regime herzustellen."[12] Die Angst der Polen vor der Revision ihrer westlichen Grenze war ein wichtiges Bindeglied zwischen den kommunistischen Machthabern und der Masse der Bevölkerung. Die Befürchtungen der Polen sollten sich im Verlauf des Aufstands vom 17. Juni 1953 verstärken, als in Görlitz, einem Zentrum des Widerstands gegen das SED-Regime, Forderungen nach der Beseitigung der Oder-Neiße-Grenze laut wurden[13].

Polen war in den Jahren nach dem Görlitzer Vertrag zur Solidarität mit der DDR verpflichtet. Die DDR spielte angesichts der Forderungen der Bundesrepublik nach der Revision der Grenzen die Rolle eines Pufferstaates. Die lautstarken Aktivitäten der "westdeutschen Revisionisten und Revanchisten" veranlassten die Partei- und Staatsführungen in beiden "Bruderländern" zu Reaktionen in Form von öffentlichen Hasstiraden. Dabei wollte sich die DDR-Führung, als für den ersten deutschen "Arbeiter- und Bauernstaat" Verantwortliche, als etwas Besseres als die "kapitalistische, imperialistische und faschistische Bundesrepublik" profilieren. Diesem Anspruch, was allzu häufig vergessen wird, trug die polnische Führung 1953 Rechnung, als sie unter sowjetischem Einfluss auf Reparationen von Seiten der DDR verzichtete. Dieser Verzicht verstärkte noch das gute Gewissen der DDR-Bürger, sie wären die "besseren Deutschen".

Die Stärke des auf Arbeitern und Bauern gestützten Fundaments der Staatsmacht in der DDR und in der VRP sollte 1953 in der DDR und 1956 in Polen auf die Probe gestellt werden. Ein Vergleich der Ergebnisse des Juniaufstands von 1953 in der DDR und des "polnischen Oktobers" 1956 zeigte gravierende Unterschiede, die sich als zukunftsweisend erweisen sollten: Die DDR-Führung ließ das Tauwetter in der UdSSR kalt, und sie betonierte die kommunistische Ordnung noch für die nächsten Jahrzehnte, während in Polen eine weitgehende Liberalisierung vor allem des kulturellen und wissenschaftlichen Lebens sich trotz weiteren Verbleibens im sowjetischen Einflussbereich als relativ stabiler Trend erweisen sollte.

Ein weiterer Meilenstein in den Beziehungen zwischen der DDR und der VRP ist das Jahr 1972, in dem die Grenzen zwischen der DDR und der VRP für einen visafreien Reiseverkehr geöffnet wurden. Zwischen 1972 und 1980 durften die Bürger beider Länder nicht wie früher mit Pässen, sondern mit Personalausweisen in das andere Land reisen, so dass die persönlichen Kontakte von einem Tag auf den anderen enger wurden. Allein zwischen 1972 und 1975 (in drei Jahren) haben 40 Mill. Bürger beider Länder die Staatsgrenze passiert. Tausende Polen arbeiteten in der DDR und trugen so zur Abmilderung des dortigen Arbeitskräftemangels bei. Der Ferien- und Einkaufstourismus blühte, was manchen DDR-Bürgern gar nicht gefiel, da die Versorgungslage in ihrem Land noch weit von westlichen Standards entfernt war. Die polnischen Arbeitskräfte und (Einkaufs)Touristen sahen in den Ostdeutschen staatstreue bzw. staatsfromme Bürger, die diszipliniert arbeiteten und nach der Arbeit sich in ihre häusliche Lebenssphäre zurückzogen, um durch das westliche Fernsehen, nachdem die Mauer ihnen den Weg in den Westen versperrt hatte, in eine andere Welt zu gucken und dadurch quasi "innerlich zu emigrieren".

Die Polen sahen in der Anpassung der Ostdeutschen an ihre autoritäre Situation, in ihrer Ordnungsliebe und Diszipliniertheit eine folgerichtige Kontinuität historischer Traditionen seit Friedrich dem Großen, der als ein Erzfeind der Polen galt bzw. immer noch gilt. Und als Unter den Linden in Ost-Berlin das Denkmal des Königs aufgestellt wurde, löste dieses Faktum in breiten Kreisen der polnischen Öffentlichkeit Bestürzung aus, war es doch derjenige Herrscher, der mit Russland und Österreich an der ersten Teilung Polens beteiligt war. Auch der Stechschritt, den die NVA-Soldaten bei Paraden präsentierten, weckte bei den Polen die schlechtesten Assoziationen. Die Westdeutschen, denen solche Äußerlichkeiten der nationalen Traditionsgebundenheit fehlten, erschienen manchen Polen damals, den offiziellen Stellen zum Trotz, eben als die besseren Deutschen, weil sie weltbürgerlich wirkten.

Die Spannungen in den Beziehungen zwischen der DDR und VRP spitzten sich noch zu, als sich die Versorgungslage in Polen immer mehr verschlimmerte und die Kauflust der Polen gegen Ende der 70er Jahre immer größer wurde. Die Polen kamen in die DDR vor allem zum Einkaufen, und in der Mangelgesellschaft wurde dies als Bedrohung empfunden. Was Ludwig Mehlhorn über das damalige Verhältnis der Ostdeutschen gegenüber den Polen schreibt, trifft den Kern der Sache: "Witze und abfällige Bemerkungen waren im Umlauf, die Polen als raffgierige, arbeitsscheue und verschlagene Händler karikierten. Der alte deutsche Hochmut gegenüber den Polen, nationale Überheblichkeit und Schulmeisterei kamen in den Denk- und Verhaltensmustern des sozialistischen Kleinbürgers zum Vorschein."[14] Wollen wir es noch einmal festhalten: Der Pole wurde in der DDR als Händler karikiert, der statt zu arbeiten, Geschäfte machte, gegen Zoll- und andere Verordnungen der staatlichen Organe verstieß, dabei individualistisch erschien und keinen Gemeinsinn hatte - alles Eigenschaften, die bei den kleinbürgerlich-spießbürgerlichen Ostdeutschen, die ihrem "Vater Staat" die Treue erwiesen, fleißig arbeiteten und gehorsamst die Freiheit als "Einsicht in die Notwendigkeit" übten, Widerwillen erregten.

Und als die gewerkschaftlich-politische Bewegung der "Solidarnosc" im August 1980 entstand, erkannte die DDR darin eine Gefahr für das Fortbestehen des sozialistischen Systems. Bald wurde der visafreie Reiseverkehr zwischen beiden Staaten "zeitweise ausgesetzt". In den achtziger Jahren entwickelten sich die Bürger der VRP und der DDR immer mehr auseinander. Die Entfremdung der beiden Gesellschaften beiderseits von Oder und Neiße nahm spürbar zu, obwohl zwischenmenschliche Kontakte und sogar Freundschaften meistens weiterbestanden. Ich persönlich unterhielt weiterhin sehr herzliche freundschaftliche Kontakte zu meinen Bekannten in Ostberlin, und wir haben uns trotz bestehender Behinderungen mindestens einmal im Jahr entweder in Warschau oder in Berlin getroffen. Die SED versuchte, die DDR-Bürger durch ihre Propaganda einzuschüchtern und hatte damit auch Erfolg. Eingewurzelte antipolnische Vorurteile samt nationalistischen Tönen trugen zu Missstimmungen in den Einstellungen der DDR zur VRP wesentlich bei.

In Polen hatte man in derselben Zeit andere, innenpolitische Probleme, die von Problemen mit den deutschen Nachbarn ablenkten. Die polnische Opposition fand bei den westdeutschen Stellen wenig Unterstützung, vielleicht aus Gründen der Staatsfrömmigkeit sowohl bei der SPD aus auch bei der CDU. Eine effektive politische Kooperation der Opposition in Polen und der DDR gab es so gut wie gar nicht, und zwar nicht nur deshalb, weil die auf der DDR-Seite aktivsten Personen mit Reiseverboten belegt waren, sondern weil die polnische Opposition eher mit den im Exil wirkenden polnischen Gruppen kooperierte und die Deutschen, milde ausgedrückt, eben nicht zu den eifrigsten Befürwortern der polnischen Opposition und der Reformer im regierenden Lager gehörten. Ludwig Mehlhorn formuliert es sehr treffend: "In der Endphase hat die offizielle DDR Polen wohl nur noch in den Kategorien von Abtrünnigkeit und Verrat wahrgenommen. Die Freundschaft stellte sich als das heraus, was sie schon immer gewesen war - ein ideologisches Konstrukt zur Camouflage der realen Herrschaftsverhältnisse."[15]

Die Deutschen machten dennoch auch einen positiven Eindruck auf die Polen. Es sei an den Versand von Paketen nach Polen in der Zeit des Kriegsrechts erinnert, deren Wert auf Hunderte von Millionen D-Mark berechnet wurde[16]. Die damals verbotene "Solidarnosc" erhielt von mehreren westdeutschen Institutionen Unterstützung.


III. Ähnlichkeiten und Unterschiede in der gegenseitigen Wahrnehmung der Bürger der DDR und der VRP

Es muss aber auch auf die kulturelle Zusammenarbeit zwischen der DDR und der VR Polen hingewiesen werden, die - obwohl von der gemeinsamen Ideologie des Marxismus-Leninismus geprägt und unter ihrem Einfluss stehend - doch auch für die Bevölkerung der beiden Länder objektiv von Vorteil war. Das 1959 eröffnete Kultur- und Informationszentren der DDR in Warschau - gleichzeitig entstand ein polnisches Kulturzentrum in Ostberlin - prägte das Bild von der DDR durch seine Ausstellungen, Begegnungen mit Schriftstellern, Sprachkurse, Filmvorführungen und dergleichen Veranstaltungen sowie durch die in seinem Laden verkauften Bücher, Schallplatten und Kunstgewerbe. Jährlich wurden im KIZ der DDR in Warschau etwa 200.000 Bücher und 50.000 Schallplatten feilgeboten[17]. Man kann es heute bedauern, dass die DDR den Kulturaustausch mit der VRP damals monopolisierte. Erst 1990 entstand ein Kulturzentrum der vereinigten Bundesrepublik - das Goethe-Institut Warschau und anschließend in Krakau.

Neben "ideologischen" Jahrestagen, wie z. B. den Jahrestagen der Entstehung der DDR und der VRP oder dem 40. Todestag von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, wurden auch Jahrestage großer Deutscher gefeiert, etwa der 200. Geburtstag von Friedrich Schiller. Gasttourneen von DDR- und vereinzelt auch von westdeutschen Theatern und -Künstlern, Übersetzungen von Literaturwerken, Filmvorführungen etc. vermittelten das Bild von friedliebenden Deutschen, das sich von dem in der polnischen Öffentlichkeit verwurzelten deutschenfeindlichen Paradigma abhob.

Zwischen 1945 und 1969 hat die VR Polen 127 Spielfilme in der DDR angekauft.

Das Interesse an Deutschland in Polen zeigt sich nicht zuletzt darin, dass die Zahl der Germanistikstudenten seit den 60er Jahren, als die ersten Lehrstühle für Germanistik eingerichtet wurden - einige wurden später in Institute umgewandelt - gleichbleibend hoch ist. An der Universität Warschau schließen heute jährlich etwa 160 Polen ihr Germanistikstudium ab.

1975 erschien die erste Ausgabe der "Berliner Zeitung" in polnischer Sprache und der Warschauer Zeitung "Zycie Warszawy" in Deutsch. Abgesehen davon, dass die beiden Zeitungen propagandistische Funktionen zu erfüllen hatten und die ideologische Einheit der beiden Völker dokumentieren sollten, waren sie doch wichtige Informationsquellen über die beiden Länder und prägten das Bild von dem anderen Land und seinen Menschen.

1978 wurden dem damals rekonstruierten Warschauer Königsschloss von den DDR-Behörden Kunstgegenstände aus Berliner und Dresdener Kunstsammlungen übergeben. Es waren insgesamt 32 Kunstwerke und Gegenstände des Kunsthandwerks aus der Zeit der sächsischen Kurfürsten, die im 18. Jh. zugleich polnische Könige waren (August II. und August III.). Diese Schenkung wurde als Ausdruck historischer Verbundenheit zwischen Polen und Sachsen gewertet. Zwar freute man sich in Polen über diese Schenkung, aber zugleich vergaß man auch nicht, wer das Warschauer Königsschloss 1944 planmäßig in die Luft gesprengt hatte.

In den polnischen Medien erschienen relativ viele Berichte über verschiedene Aspekte des kulturellen Lebens in der DDR, unter anderem über das Bildungssystem, die Jugend, die Literatur, aber auch über detaillierte Fragen wie die materielle Lage der ostdeutschen Journalisten. Die polnischen DDR-Korrespondenten berichteten in den 70er und 80er Jahren unter anderem über folgende Themen: Filmkunst und Kinobesuche[18], Probleme des Theaters[19], die DDR als "führendes Land in der Bücherproduktion und beim Lesen der Presse"[20], die wissenschaftliche Forschung[21], die Humboldt-Universität zu Berlin[22], die Verlagspolitik[23], das staatliche Programm des Denkmalschutzes[24], über den 30. Jahrestag des "Berliner Ensembles"[25], die Stellung der religiösen und theologischen Literatur im Buchhandel der DDR[26], die Museumsinsel in Berlin[27], die wissenschaftliche Kooperation der DDR mit dem Ausland[28], den 10. Schriftstellerkongress der DDR[29]. Gegen Ende der 80er Jahre, aber noch zur Zeit der Volksrepublik berichteten die polnischen Medien bereits auch kritisch über bestimmte Erscheinungen in der DDR-Kulturpolitik, z. B. über das Verbot der sowjetischen Zeitschrift "Sputnik"[30], wobei auf die Begründung dieses Verbots besonders hingewiesen wurde ("die Zeitschrift entstelle die Geschichte und schade der Freundschaft zwischen der DDR und der Sowjetunion"). Im März 1988 meldete etwa ein PAP-Korrespondent aus Ostberlin, die DDR-Bürger bekämen immer mehr kritische Informationen zu lesen. "Bisher wurden alle negativen Erscheinungen eifrigst vor der Öffentlichkeit verheimlicht. Die Kritik galt fast ausschließlich dem Westen und wandte sich gegen das Wettrüsten, die Missachtung von Menschenrechten, die Arbeitslosigkeit, die zunehmende Kriminalität sowie gegen andere Plagen, die dem kapitalistischen System eigen sind. Plötzlich hat sich etwas verändert. Das erste Symptom war eine Rede Erich Honeckers bei einem Treffen mit Sekretären der Kreiskomitees der SED, in der viele kritische Einschätzungen der ökonomischen Lage im Lande enthalten waren (...). Der Verweis auf diese Missstände von Seiten des Partei- und Staatschefs wurde als Anregung zur kritischen Auseinandersetzung mit bestimmten Lebensbereichen gewertet."[31] Das Fazit des Korrespondenten: "Die Kritik gilt vorerst nur ausgewählten, beileibe nicht den wichtigsten Lebensbereichen. Es scheint aber, dass es der Anfang eines dauerhaften Prozesses sein wird, der unter dem Einfluss von Veränderungen angebahnt wurde, die sich in anderen sozialistischen Ländern vollziehen, insbesondere in der Sowjetunion und in Polen."[32] Damit ist auch die unterschiedliche Position der Massenmedien in der DDR und in Volkspolen angesprochen. Trotz ähnlicher ideologischer Grundlagen äußerten sich die Medien in der VRP früher als in der DDR kritisch über die Entwicklungen in Staat und Gesellschaft.

Das Wissen über die DDR wie auch über die Bundesrepublik Deutschland war in der polnischen Öffentlichkeit recht gut. Zwar wurden nicht alle Informationen über diese Länder veröffentlicht, vor allem systemkritische in Bezug auf die DDR nicht, und es gab auch nur für bestimmte Kreise vorbehaltene Informationen[33]. Aber wissbegierige Bürger konnten sich während der gesamten Zeit des Bestehens der Volksrepublik auch inoffizielle Informationen beschaffen. Natürlich standen die Polen den meisten Ostdeutschen, die täglich westliche Fernsehprogramme ungehindert sehen konnten, in dieser Hinsicht nach. Was für die Ostdeutschen das Westfernsehen, war für die Polen das amerikanische Radio Free Europe, das aus München in polnischer Sprache seine Sendungen über die Vorgänge im In- und Ausland brachte. Die Sendungen des RFE wurden von den Behörden ständig gestört, so dass der Empfang ziemlich schlecht war. Ähnlich wie die DDR-Bürger über westliche Fernsehsendungen, sprachen die Menschen in Polen über die Sendungen im Radio Free Europe privat miteinander. Man hat es in beiden Ländern gelernt, zwischen der offiziellen Propaganda, der man nur wenig Glauben schenkte, und der westlichen Information, aber auch Propaganda gegen das kommunistische Regime, zu unterscheiden.


IV. (N)ostalgie in der ehemaligen DDR und in Polen

Blickt man heute auf die Zeit vor 1989 zurück, so fällt bei einem Teil der Bevölkerung sowohl in Polen als auch in der ehemaligen DDR auf, dass sie die Zeit des "real existierenden Sozialismus" verklärt. Der "Trabant" und "Wartburg" erscheinen heute noch manchen Bürgern als gute Autos Made in GDR, ähnlich wie viele Produkte der ostdeutschen Lebensmittelindustrie (Leberwurst, Bier, einige Spirituosenmarken usw.), aber auch Schuhe, Trikotagen, Kindersachen, optische Geräte und Musikinstrumente. Diese Waren prägten das Bild von der wirtschaftlich effektiven DDR und ihren Qualitätsprodukten, die in Polen sehr begehrt waren. Erinnerungen an diese Zeit sind in der mittleren und älteren Generation immer noch lebendig. Das zeigte eine Diskussion auf der Internetseite des Betreibers Onet.pl im vergangenen Jahr. Die besagte Diskussion war ein Anlass zu Erinnerungen und Vergleichen mit der damaligen Volksrepublik. Hier einige Beispiele, die die Ähnlichkeit der Erfahrungen von DDR-Bürgern und Polen dokumentieren:

"In der DDR war es super: Die hatten immer gute Presswurst, Leberwurst und Rauchwurst. Und wen störte das?" Ein anderer User schreibt: "Ja, das mit der Leberwurst stimmt. Die haben jetzt den Westen und überall ist die Leberwurst ekelhaft. ... Bei Herrn Bode in Görlitz gab es die beste Leberwurst." Ein dritter erinnert sich an den deutsch-polnischen Bau eines Atomkraftwerks mit FDJlern und daran, wie sie gemeinsam die Leberwurst verzehrten, und ein vierter schwärmt für die ehemalige "Sahneleberwurst", die er in den Delikatläden kaufte.

Eine weitere Gruppe von Internauten zeigt sich begeistert für den Trabi, den einer der User eher sympathievoll als "die Rache Honeckers" bezeichnet: Die überwiegende Mehrheit der 30 Äußerungen über das Auto ist positiv ("es ist ein Auto für einen durchschnittlich verdienenden Polen", "es hat mich noch nie im Stich gelassen", "Crashtests haben gezeigt, dass es besser ist als etwa der Renault Clio und Fiat Cinquecento"). Ebenso gute Einschätzungen fand bei den Internauten der Wartburg.

Es fehlen auch persönliche Erlebnisse der polnischen Nostalgie nach der DDR nicht - ein Internetnutzer erinnert sich an seine Freundschaft mit einer jungen DDR-Bürgerin, mit der er Zigaretten der Marke Cabinett rauchte und Aniswodka trank, ein anderer schwärmt für ostdeutsche Spirituosen: Kristall und Eierlikör. Zu den gern gekauften Waren zählen die Internetuser auch das dortige Bier. Das Wernesgrüner schmeckte einem besonders mit Mettwurst, und die Soljanka war das beste Mittel gegen den Kater. Auch der Goldbroiler tat seine Wirkung.

Es fehlen aber auch politische Themen nicht: Ein "Onkel Helmi" (so der Username) erinnert an die Stasi. Ein anderer wendet dagegen ein: "Na und? Sahen die Beamtinnen etwa nicht geil aus?" Die User wissen von der Besatzung der DDR durch sowjetische Truppen und äußern dabei ihr Mitgefühl mit den Ostdeutschen. Einer schreibt, "die DDR der 60er Jahre war wie eingefroren bei minus 40 Grad: Ich fuhr dorthin in Ferienlager. Alte Gassen mit Katzenpflaster, Autos wie Trabant, Robur, alles alt, heruntergefahren, komisch. Die Menschen verängstigt und einsichtig, dass es so sein muss. Wir Polen - schreibt der Autor weiter - machten uns über den Kommunismus lustig, und die Ostdeutschen zitterten vor Angst. Als wir einmal im Fernsehraum auf die ARD umschalteten, geriet ein junger FDJler, der auf uns aufpasste, in Rage. Dabei wollten wir nur ein Fußballspiel (im Pokalwettbewerb) sehen, keineswegs eine politische Sendung oder um Gottes willen keine Nachrichten. Als wir uns mit ihnen unterhielten, glaubten sie nicht, dass die Landwirte in Polen ihre eigenen Wirtschaften haben und dass neue Kirchen gebaut werden - das konnten sie nicht fassen. Die DDR-Kinder (im Ferienlager) hatten für 2 Wochen im Durchschnitt jeweils 20 bis 30 Mark. Wir hatten jeder 200 Mark vom offiziellen Umtausch und noch einmal 200 vom schwarzen Kauf, für den Ernstfall, wir kamen ihnen vor wie Ankömmlinge aus dem All."[34] Einige Netzuser betonen, dass sie zu DDR-Zeiten Freundschaften mit DDR-Bürgern geschlossen haben, die bis heute bestehen. Diese User äußern auch ihr Mitleid mit den heute arbeitslosen DDR-Bürgern. Ein Internaut schreibt: "Die DDR war O.K.!!! Aber ganz im Ernst war sie ein Polizeistaat, ohne Meinungs-, Presse-, Reisefreiheit etc. Aber ein 'Durchschnittsbürger' lebte dort in den 80er Jahren wirklich nicht schlecht, unvergleichbar besser als in den 'besten' Jahren der VRP. Die Versorgung in den Geschäften war sehr gut, es gab Arbeit, bei der man sich nicht besonders anstrengen musste, es gab Wohnungen, soziale Sicherheit und Sozialleistungen - billiges Essen in den Betriebskantinen, Erholungsheime, Ferienlager u. ä. Was nützt es, wenn z. B. die Arbeiter der Waggonwerke 'Wagon' (in Polen, wo im September 2003 gestreikt wurde - Anm. TGP) oder Näherinnen aus Elbing, von ihrem Arbeitgeber schmählich behandelt, die Freiheit haben. Sie würden lieber 100mal in der ehemaligen DDR leben."[35] Manche User idealisieren sogar die DDR-Verhältnisse, wenn sie schreiben, den einstigen DDR-Bürgern sei es besser gegangen als den heutigen Polen. Die Verklärung der alten Zeiten kommt in der häufig geäußerten Sehnsucht nach der Volksrepublik zum Ausdruck. Aber nicht nur die Sorge der DDR um das leibliche Wohl ihrer Bürger, sondern auch um die Hochkultur wird gelobt. Ein Leser der Zeitschrift "Przeglad"[36] preist die musikalischen Leistungen des VEB Deutsche Schallplatten Berlin, der als erster sämtliche Werke Ludwig van Beethovens herausgebracht hat (in der berühmten "Eterna-Edition"), sowie das Leipziger Gewandhaus wegen seiner hochklassigen Akustik.

Es gibt aber auch kritische Stimmen, wie z. B. über die Zollbeamten der DDR, die polnische Busse, besondern an der innerdeutschen Grenze, filzten.


V. Auswertung einer demoskopischen Untersuchung über die Einstellung der Polen gegenüber den Deutschen

Positive Eigenschaften wurden in den 70er Jahren 28 Prozent der Deutschen zugeschrieben; in den 90er Jahren waren es schon 47 Prozent. Zu betonen ist, dass die Selbsteinschätzung der Polen, soziologischen Untersuchungen zufolge, viel schlechter ist als ihre Einschätzung der anderen Nationen - 40 Prozent der jungen Generation sieht sich selbst schlechter als sie von den Ausländern gesehen werden. In den Medien wird ein umgekehrtes Bild dargestellt - dort erscheinen die Polen als den Fremden gegenüber übermäßig kritisch und ihrem Polentum gegenüber verfallen.

Im November 1989 wurde vom Zentrum für Meinungsforschung OBOP eine Untersuchung zur Einstellung der Polen gegenüber Deutschen veröffentlicht, die auch die Zeit von 1975 bis 1989 berücksichtigte[37]. Allerdings beziehen sich die Angaben für 1975 und 1977 auf die Deutschen insgesamt, ohne die Unterscheidung zwischen den DDR- und BRD-Bürgern. Darin wurden folgende Ergebnisse festgehalten (Angaben in Prozent):

Tabelle 1:
Einstellung der Polen gegenüber den Deutschen aus der BRD und der DDR

Jeweils Deutsche BRD zu Deutsche DDR in Prozent

Sympathie

1975 - 8 / 8
1977 - 7 / 7
1981 - 9 / 13
1982 - 15 / 23
1983 - 9 / 19
1984 - 12 / 22
1985 - 10 / 28
1986 - 12 / 21
1987 - 13 / 17
1988 - 16 / 18
1989 - 23 / 20

Abneigung
1975 - 60 / 60
1977 - 61 / 61
1981 - 49 / 37
1982 - 32 / 23
1983 - 46 / 28
1984 - 36 / 23
1985 - 48 / 25
1986 - 35 / 21
1987 - 35 / 24
1988 - 29 / 23
1989 - 27 / 28

Gleichgültigkeit
1975 - 32 / 32
1977 - 32 / 32
1981 - 42 / 50
1982 - 53 / 54
1983 - 45 / 53
1984 - 52 / 55
1985 - 42 / 47
1986 - 53 / 58
1987 - 52 / 59
1988 - 55 / 59
1989 - 50 / 52

Im Vergleich zu den 70er Jahren stieg in den 80er Jahren die Sympathie und sank die Abneigung der Polen gegenüber den Deutschen, obwohl die Zahl der Personen, die ihre Abneigung äußerten, im Allgemeinen höher war als die der Befragten, die ihre Sympathie bekundeten. In der ersten Hälfte der 80er Jahre stieg relativ schneller die Zahl der Befragten, denen die Ostdeutschen sympathischer erschienen als die Westdeutschen. In der zweiten Hälfte wendete sich die Einstellung zugunsten der Westdeutschen. 1989 überwog die Zahl der Befragten, denen die Westdeutschen sympathischer erschienen als die Ostdeutschen.

Die Abneigung gegenüber den Deutschen hing vor allem mit den Erinnerungen der Befragten an den Zweiten Weltkrieg zusammen, und sie wurde vor allem von älteren Menschen, den über 50-Jährigen geäußert. Unter den sozialen und Berufsgruppen überwogen die negativen Einstellungen gegenüber den Deutschen bei Angestellten mit Hochschulabschluss und bei Landwirten; ihre Sympathie äußerten dagegen überwiegend Facharbeiter. Während in den 70er Jahren fast zwei Drittel der Befragten von ihrer Abneigung gegenüber den Deutschen sprachen und 1981 noch fast die Hälfte ihre Abneigung gegenüber den Westdeutschen und etwa ein Drittel - gegenüber den Ostdeutschen äußerten, ist in der zweiten Hälfte der 80er Jahre der Anteil von Befragten, die den Westdeutschen gegenüber abgeneigt waren, auf etwa ein Drittel und der Anteil von Personen, die den Ostdeutschen gegenüber eine Abneigung empfanden, auf etwa ein Viertel gesunken.

Ähnliche Erhebungen wurden in Bezug auf die Einstellung der DDR und der BRD zu Polen durchgeführt (zur Auswahl standen die Antworten: freundschaftlich und feindselig). Die Zahl der Befragten Polen, die zwischen 1978 und 1989 den Ostdeutschen ein freundschaftliches Verhältnis zuschrieben, überwog die Zahl derjenigen, die dieses positive Verhältnis bei den Westdeutschen sahen.

Tabelle 2:
Einstellungen der Deutschen aus Ost und West gegenüber Polen

Angenommene Einstellung der DDR zu Polen (prozentuale Werte)

jeweils freundschaftlich / feindselig
1978 - 77 / 7
1981 - 35 / 31
1982 - 56 / 13
1983 - 49 / 17
1984 - 52 / 14
1985 - 59 / 15
1986 - 56 / 9
1987 - 52 / 12
1988 - 57 / 14
1989 - 41 / 25

Angenommene Einstellung der BRD zu Polen
jeweils freundschaftlich / feindselig
1978 - 18 / 47
1981 - 10 / 52
1982 - 27 / 30
1983 - 10 / 55
1984 - 10 / 48
1985 - 8 / 60
1986 - 13 / 44
1987 - 12 / 43
1988 - 20 / 35
1989 - 31 / 27

Inwieweit diese Ergebnisse auf die Einwirkung der staatlichen Propaganda zurückgehen, entzieht sich meiner Kenntnis. Signifikant sind die Angaben zur DDR für das Jahr 1981. Sie zeigen, dass der Prozentsatz derjenigen polnischen Befragten, die in der DDR ein gegenüber Polen freundschaftlich eingestelltes Land sahen, ungefähr dem derjenigen gleichkam, die das Gegenteil behaupteten.

Auch haben sich in den 70er und 80er Jahren die stereotypischen Vorstellungen der Polen über die Deutschen gewandelt. Die Befragten sollten charakteristische Eigenschaften der Deutschen nennen. 1975 wurden meistens folgende Eigenschaften genannt (vgl. Tabelle 3: Charaktermerkmale der Deutschen aus polnischer Sicht; die Reihenfolge ergibt sich aus dem Prozentsatz der Nennungen):


Tabelle 3:
Charaktermerkmale der Deutschen aus polnischer Sicht:


36 % Arbeitsamkeit
28 % Wirtschaftlichkeit
27 % Grausamkeit
20 % Überheblichkeit
16 % Diszipliniertheit
16 % Aggressivität und Annexionslust
14 % Solidität

Obwohl die Polen in den 70er Jahren in ihrer Mehrheit den Deutschen gegenüber abgeneigt waren, überwogen bei der Gesamteinschätzung der Deutschen positive Eigenschaften (55 % der Charakteristiken). Bei 44 Prozent der Einschätzungen wurden negative Eigenschaften genannt. Im Vergleich zu anderen Nationalitäten aber war die Sicht der Deutschen von einem verhältnismäßig hohen Anteil an negativen Einschätzungen gekennzeichnet.

In den 80er Jahren ist das Bild der Deutschen allmählich besser geworden. Es gleicht nun in etwa dem der Ungarn und Franzosen, die von den Polen immer positiv charakterisiert wurden. 1989 waren etwa 74 Prozent der den Deutschen zugeschriebenen Charaktereigenschaften positiv, und das sowohl in Bezug auf die Ost- wie die Westdeutschen. Genannt wurden folgende Eigenschaften: Arbeitsamkeit, Wirtschaftlichkeit, gute Organisation, Diszipliniertheit, Sauberkeit, Solidität und Gründlichkeit, hohes Kulturniveau.

Tabelle 4:
Charaktereigenschaften der Deutschen (mit weniger als 10 Prozent der Nennungen)

negative Eigenschaften:

ein negatives Verhältnis zu den Polen
Eigennützigkeit
Neid
Egoismus
Falschheit

positive Eigenschaften:
geistige Fähigkeiten
Sauberkeit
Fortschrittlichkeit
Pünktlichkeit

Etwa 18 Prozent der Charakteristiken enthielten negative Eigenschaften der Westdeutschen, darunter deren Eigennützigkeit, Überheblichkeit und Ungeneigtheit gegenüber anderen Menschen. 24 Prozent der Befragten bemängelten bei den DDR-Bürgern deren Überheblichkeit, Ungeneigtheit, insbesondere gegenüber den Polen, Eigennützigkeit und Falschheit. Im Großen und Ganzen erschienen die Deutschen aus Ost und West den Polen in ihren Eigenschaften fast identisch. Die Unterschiede betrafen den Reichtum, intellektuelle Fähigkeiten, Wirtschaftlichkeit, Eigennützigkeit und mangelndes Wohlwollen gegenüber den Anderen - alles Eigenschaften, die bei den Westdeutschen mehr ausgeprägt waren als bei den Ostdeutschen, bei denen aber häufiger Sauberkeit und Sorge um die Kultur höher gestellt und Falschheit sowie Abneigung gegenüber den Polen bemängelt wurden.

Die Polen sahen, anders als etwa die DDR und große Teile ihrer Bürger, trotz unterschiedlicher sozialökonomischer und politischer Systeme in den Deutschen ein Volk. Die in der DDR lancierte These von zwei Nationen auf deutschem Boden wurde nur von etwa 20 Prozent der befragten Polen akzeptiert. Zwischen 1987 und 1989 stieg die Zahl derjenigen Befragten, die eine Vereinigung Deutschlands für möglich hielten, was die nachstehende Tabelle 5 veranschaulicht (Angaben in Prozent)[38]


Tabelle 5:
Einstellungen gegenüber der bevorstehenden Einigung Deutschlands
(Angaben in Prozent)
[39]

Ja, bald kommt es zur Vereinigung
1987 = 4 %
1988 = 22 %

Ja, es kommt zur Vereinigung, aber in weiterer Zukunft
1987 = 27 %
1988 = 44 %

Ich bezweifle, dass es zur Vereinigung kommt
1987 = 50 %
1988 = 16 %

keine Meinung
1987 = 19 %
1988 = 18 %

Damals überwog bei den Befragten auch die Ansicht, dass die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten weder für den Frieden noch für die Sicherheit in Europa noch für Polen von Vorteil wäre. Die Perspektive der Wiedervereinigung ließ in der polnischen Öffentlichkeit das Gefühl der Bedrohung entstehen. Der Autor der hier vorgestellten Untersuchung fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen: "Die Überzeugung, das beide deutsche Staaten sich vereinigen sollten, wird in erster Linie mit der Gewissheit verbunden, dass es ein deutsches Volk gibt, dem die Polen nun das Recht auf einen gemeinsamen Staat zuerkennen."[40]

Fazit

Die Wahrnehmung der Deutschen aus Ost und West hat sich in der polnischen Öffentlichkeit im Zuge der immer näher rückenden Perspektive der deutschen Wiedervereinigung dahingehend gewandelt, dass die Unterschiede zwischen den Ost- und Westdeutschen sich in den Augen vieler Polen immer mehr verwischten. Nur etwa 20 Prozent der Befragten sprachen von zwei deutschen Nationen. Die Zahl derer, die eine Wiedervereinigung befürworteten, stieg von etwa 29 Prozent im Jahr 1987 auf 46 Prozent im Jahr 1989, während die Zahl der Gegner der deutschen Einheit entsprechend von 47 auf 34 Prozent zurückging. Auch hat sich die Einstellung gegenüber den Deutschen als einer vereinigten Nation gewandelt. Auf die Frage: "Wird sich die Vereinigung der DDR und der BRD auf den Frieden und die Sicherheit in Europa positiv auswirken?" antworteten im Jahre 1989 28 Prozent mit einem Ja und 41 Prozent mit einem Nein. Ungefähr genauso viele Befragte äußerten sich zu der Frage, ob die Wiedervereinigung für Polen günstig wäre.

Heute stehen wir vor ganz anderen Problemen. Wir wissen, welche Rolle das vereinigte Deutschland bei der Aufnahme Polens in die EU gespielt hat und wissen diese Rolle zu schätzen. Neu ist aber die Angst vieler Polen vor der Revision der nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Besitzverhältnisse in den ehemals deutschen Ostgebieten, wie sie die Vertriebenenverbände anstreben, indem sie etwa durch die Preußische Treuhand wieder in den Besitz ihres verlorenen Eigentums kommen wollen. Es bleibt, ich denke - nicht nur den Polen - die Hoffnung, dass durch unverantwortliche Handlungen einer lautstarken Gruppe von Ewiggestrigen das mit so großer Mühe aufgebaute relativ gute Verhältnis zwischen Deutschen und Polen nicht wieder aufs Spiel gesetzt wird. Ich hoffe auch, und ich spreche hier weder als Politiker noch als ein politisch engagierter Staatsbürger, sondern als Europäer, dass die Deutschen und Polen weiterhin befreundete Nachbarn bleiben und im gemeinsam angestrebten vereinigten Europa nicht wieder einander Schaden zufügen werden.


Anmerkungen

1 Vgl. Mieczyslaw Tomala (Hrsg.), Polacy i Niemcy. Wzajemnie postrzeganie (Polen und Deutsche. Ihre gegenseitige Wahrnehmung), Warszawa 1994, S. 8.
2 Vgl. zwei von mehreren Publikationen: Tomasz Szarota, Niemiecki Michel (Der deutsche Michel), Warszawa 1988;Wojciech Wrzesinski (Hrsg.), Wokól stereotypów Niemców i Polaków (Über die Stereotype der Deutschen und Polen), Wroclaw 1993.
3 Vgl. Mieczyslaw Tomala (Hrsg.), Polacy i Niemcy, a. a. O., S. 11.
4 Vgl. Uprzedzenia miedzy Polakami i Niemcami. Materialy polsko-niemieckiego sympozjum naukowego 9-11 grudnia 1992 (Vorurteile zwischen Deutschen und Polen. Materialien eines deutsch-polnischen Symposiums, 9.-11. Dezember 1992), wiss. Red.: Franciszek Grucza, Warszawa 1994.
5 Mieczyslaw Tomala, Patrzac na Niemcy. Od wrogosci do porozumienia 1945-1991, Warszawa 1997.
6 Ludwik Janiszewski, Niemcy w swiadomosci Polaków. Rys socjologiczny, Szczecin 1995.
7 Elzbieta Stadtmüller (Hrsg.), Niemcy: naród - panstwo 1961-1996, Lublin 1998.
8 Tomasz Szarota, Niemcy i Polacy. Wzajemne postrzeganie i stereotypy, Warszawa 1996.
9 Ewa Kobylinska, Andreas Lawaty und Rüdiger Stephan (Hrsg.), Deutsche und Polen. 100 Schlüsselbegriffe, München 1992.
10 Andreas Lawaty und Hubert Orlowski (Hrsg.), Deutsche und Polen. Geschichte - Kultur - Politik. Verlag C. H. Beck, München 2003.
11 Vgl. Ludwig Mehlhorn, Zwangsverordnete Freundschaft? Zur Entwicklung der Beziehungen zwischen der DDR und Polen 1949-1990, in: "Dialog. Deutsch-polnisches Magazin", Nr. 50, 2000.
12 Vgl. K. Ziemer, Können Polen und Deutsche Freunde sein? Polnische Befürchtungen bei der Vereinigung Deutschlands, in: G. Trautmann, Die hässlichen Deutschen. Deutschland im Spiegel der westlichen und östlichen Nachbarn, Darmstadt 1991, S. 89.
13 Vgl. Armin Mitter, Resentymenty i proletariacki internacjonalizm: postawa NRD wobec PRL (Ressentiments und proletarischer Internationalismus: Die Einstellung der DDR gegenüber der VRP), in: Uprzedzenia miedzy Polakami i Niemcami, a. a. O., S. 76.
14 Vgl. Ludwig Mehlhorn, Zwangsverordnete Freundschaft? A. a. O.
15 Ebd.
16 Vgl. Mieczyslaw Tomala, Polacy i Niemcy, a. a. O., S. 19.
17 Angaben aus dem Jahr 1982.
18 "Trybuna Ludu" vom 29.4.1973.
19 Vgl. PAP-Bulletin "Kraje Socjalistyczne" vom 15.9.1973.
20 Vgl. PAP-Bulletin "Kraje Socjalistyczne" vom 7.9.1973.
21 Interpress-Bericht vom 25.8.1975.
22 PAP-Bericht vom 30.1.1976.
23 PAP-Bericht vom 22.6.1977.
24 PAP-Bericht vom 22.9.1979.
25 Trybuna Ludu" vom 13.9.1979.
26 PAP-Bericht vom 5.12.1980.
27 "Zycie Warszawy" vom 31.5.1982.
28 PAP-Bericht vom vom 19.7.1980.
29 "Zycie Warszawy" vom 5.-6.12.1987.
30 Einige Ausgaben des PAP-Bulletins "Kraje Socjalistyczne" gegen Ende 1988.
31 PAP-Bulletin "Kraje Socjalistyczne" Nr. 12542 vom 15.3.1988.
32 Ebd.
33 Zum Beispiel das Bulletin der Polnischen Presseagentur PAP "Kraje Socjalistyczne" (Sozialistische Länder), das nur für den internen Gebrauch in den Staats- und Parteiorganen sowie in ausgewählten Medien zugelassen war.
34 http://tygodnik.onet.pl/1, 104,8,2861009,8901250,701618, forum.html
35 http://tygodnik.onet.pl/1, 104,8,2846995,8854683,701618, forum.html
36 www.przeglad-tygodnik.pl/htemy/listy/listy.htm
37 Zmiany postaw Polaków wobec Niemców (Wandlungen der Einstellungen der Polen gegenüber den Deutschen), Forschungskommunique Nr. 31/533.
38 Ebd.
39 Ebd.
40 Ebd.