Veranstaltung | Kulturation | 04/ 2019 | Kulturdebatte im Salon
Mittwoch 17. April 2019, 19:30, Kulturkantine Saarbrücker Straße 24
Wolfgang Ruppert / Kristina Volke
Das 20. Jahrhundert und die Autonomie der Kunst
Gespräch über zwei (scheinbare) Antagonisten:Joseph Beuys und Bernhard Heisig
| Zu einer
"Kulturdebatte" treffen sich am 17. April 2019 die Autoren zweier
kürzlich erschienener Bücher, in denen das Wechselverhältnis von
Kultur- und Politikgeschichte ein zentrales Thema ist. Kaum ein
Jahrhundert war für die Künste so konfliktreich wie das zwanzigste. Im
Kalten Krieg war die Kunstauffassung symbolischer Schauplatz für
politische Machtansprüche und gesellschaftliche Auseinandersetzungen
zwischen den beiden deutschen Staaten, waren Instrumente der
Stellungskriege um die Vorstellungen vom Verhältnis zwischen
Gemeinschaft und Individuum. Protagonisten dieser Auseinandersetzungen
waren die Künstler, die innerhalb der gegebenen kulturellen und
politischen Rahmenbedingungen einen Platz suchten und ihre kreative
Subjektivität" sowie die "Autonomie" ihrer künstlerischen Arbeit
verteidigen mussten. Zwei der profiliertesten Künstlerpersönlichkeiten
waren einerseits der "Bildhauer" Joseph Beuys und andererseits der
Leipziger Maler Bernhard Heisig, der gern als ein Repräsentant für
sozialistische Kunst beschrieben wurde, als Künstler wie Rektor jedoch
entschieden für die Freiheit der Kunst eintrat. Beuys und Heisig trafen
sich einmal persönlich in gegenseitigem Respekt und Interesse.
Zwei Buchautoren wollen nun über den Freiheitsbegriff im Kunstbetrieb
der geteilten Staaten, über seine Funktionalisierung durch das
jeweilige Establishment einerseits und seine kritische Aneignung durch
die Künstler andererseits debattieren. Was verstanden Beuys und Heisig
unter Freiheit – und wie zeigt sich das in ihrem Werk? Inwieweit sind
sie von ihrem Lebensumfeld in der Nazizeit, der DDR und der
Bundesrepublik geprägt? Welche Selbstbilder hatten sie als Künstler,
welche Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zeichnen sich ab?
Wolfgang Ruppert ist Professor für Kultur- und Politikgeschichte
an der Universität der Künste Berlin. Im Dezember 2018 erschien sein
Buch "Künstler! Kreativität zwischen Mythos, Habitus und Profession"
("Buch des Jahres" im Bereich Kunstbuch/Politisches Buch der taz),
"Künstler im Nati-onalsozialismus" (2015 als Hg.) "Der moderne
Künstler" (1998 stw 1352, 3.Aufl.)
Kristina Volke ist Kunst- und Kulturwissenschaftlerin. Sie
arbeitet als Kuratorin und stellvertreten-de Leiterin in der
Kunstsammlung des Deutschen Bundestages. Im Herbst 2018 erschien ihr
Buch „Heisig malt Schmidt. Eine deutsche Geschichte über Kunst und
Politik“ (Ch. Links-Verlag).
Moderation: Dietrich Mühlberg
Mittwoch 17. April 2019, 19:30
Kulturkantine Saarbrücker Straße 24
Die Kulturkantine ist Teil der Genossenschaft in der ehemaligen
Königstadtbrauerei, 3 Minuten vom U-Bahnhof Senefelder Platz. Vom
Haupttor Saarbrücker Str. 24 durchgehen bis an das Ende des Geländes:
Flachbau Haus E.
KulturInitiative'89
in Zusammenarbeit mit "Helle Panke"
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