Veranstaltung | Kulturation | 26.11.2014 | Kulturdebatte im Salon
Lutz Kirchenwitz
Ist die Ära der politischen
Liedermacher vorbei?
Wandlungsprozesse und Perspektiven der Liedkultur
| Es gab eine
große Zeit der politischen Folkmusik und der Liedermacher in den 60er
bis 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts, korrespondierend mit
politischen Bewegungen wie der Bürgerrechtsbewegung in den USA oder der
Friedensbewegung in Europa. In der DDR artikulierte sich mit der vom
Folksong inspirierten Singebewegung in den 60ern ein neues Lebensgefühl
und wurden Liedermacher in den 80ern zu einer Art Ersatzöffentlichkeit.
Durch die politischen Veränderungen 1989/90 und die Medienentwicklung
in den 90er Jahren erlitt das Genre der Liedermacher einen großen
Bedeutungsverlust. Als 2008 Franz Josef Degenhardt, Ludwig Hirsch und
Georg Kreisler starben, hieß es im Feuilleton, nun sei die „Ära der
politischen Liedermacher vorbei“.
Das totgesagte Genre der Liedermacher existiert weiter, es gibt
eine nächste Generation von Künstlern, aber sie beklagt sich über eine
zu geringe Präsenz in der Öffentlichkeit. Welche Chancen hat das
engagierte Lied heute?
Dr. Lutz Kirchenwitz (1945) ist Kulturwissenschaftler,
Mitbegründer der DDR-Singebewegung und ihr Historiograf. Er leitete bis
2012 das Festival "Musik und Politik" und steht dem Verein "Lied und
soziale Bewegungen" vor.
Moderation: Dietrich Mühlberg
Mittwoch 26. November 2014, 19:30
Berlin, Salon Rohnstock, Schönhauser Allee 12 Eingang von der Saarbrücker Straße, Treppe oder Lift in die erste Etage
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